Trotz Niedrigzins-Phase haben die gesetzlichen Kassen mit ihrem
Pflegevorsorgefonds in diesem Jahr eine nie dagewesene Rendite erzielt. Der
Jahresertrag des bei der Bundesbank angelegten Sondervermögens belief sich Ende
Oktober auf 10,2 Prozent – bei einem Anstieg der Verbraucherpreise um gerade mal
1,1 Prozent. Umgerechnet erhöht sich das Fonds-Volumen dadurch um mehr als 600
Millionen Euro. Die Zahlen stammen aus der Antwort auf eine schriftliche Anfrage
der Grünen-Abgeordneten Kordula Schulz-Asche, die Tagesspiegel Background
Gesundheit & E-Health vorliegt. Demnach hat der Fonds seit seiner Auflage vor
vier Jahren noch niemals eine derart hohe Rendite erzielt. 2018 fuhr er noch ein
Minus von 1,5 Prozent ein. Insgesamt liegt die annualisierte Gesamtrendite
bisher bei 2,9 Prozent. Das Fonds-Volumen beträgt derzeit rund 6,9 Milliarden
Euro. In den Fonds fließt den gesetzlichen Vorgaben zufolge ein Anteil von 0,1
Prozentpunkten der Pflegeversicherungsbeiträge. Die Anlagedauer beträgt 20
Jahre. Das Fonds-Ziel ist es, ab 2035, wenn die geburtenstärksten Jahrgänge 1959
bis 1967 ins Pflegealter kommen, eine zusätzliche Finanzreserve zu haben.
Zurückzuführen seien die Ertragschwankungen vor allem auf Entwicklungen des
Aktienmarkts, erläuterte die Parlamentarische Staatssekretärin im
Gesundheitsministerium, Sabine Weiss. Den Anlagerichtlinien zufolge darf das
Fondsvermögen bis zu einem Fünftel in Aktien investiert werden. Dieser Rahmen
wurde 2019 voll ausgeschöpft. Bis Oktober habe man mit den Aktien im Portfolio
mehr als 20 Prozent Gewinn erzielt, bestätigte das Ministerium. Die
Grünen-Politikerin Schulz-Asche lehnt den Fonds dennoch ab. Er raube der
Versichertengemeinschaft „die Möglichkeit, ein milliardenschweres Sofortprogramm
aufzulegen, mit dem zusätzliche Pflegefachkräfte eingestellt und tarifgerecht
bezahlt werden könnten“, sagte sie dem „Tagesspiegel“.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ruecklage-fuer-babyboomer-profitiert-von-
aktien-pflegefonds-erzielt-rekord-rendite/25348034.html
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