Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, sahen viele Neuabschlüsse im ersten Halbjahr 2010
überwiegend Einmalzahlungen vor, die bei zukünftigen prozentualen
Erhöhungen nicht berücksichtigt werden.
So erhielten die Arbeitnehmer in der chemischen Industrie für den
Zeitraum Mai 2010 bis März 2011 ausschließlich eine Einmalzahlung
zwischen 550 und 715 Euro sowie einen Konjunkturbonus von 200 bis zu
260 Euro in Unternehmen, die nicht wesentlich von der Finanz- und
Wirtschaftskrise betroffen waren. Im Pilotabschluss in der
Metallindustrie vereinbarten die Tarifvertragsparteien für das
laufende Jahr eine Pauschale von insgesamt 320 Euro sowie eine
Tarifanhebung für 2011. Auch im Bankgewerbe und in der
Kautschukindustrie wurden für das laufende Jahr Pauschalzahlungen und
Tariferhöhungen für das Jahr 2011 vereinbart.
Prozentuale Erhöhungen handelten die Tarifvertragsparteien im 1.
Halbjahr 2010 beispielsweise für den öffentlichen Dienst bei Bund und
Gemeinden (+ 1,2%) und im Hotel- und Gaststättengewerbe in Berlin (+
3,5%) aus. Aus früheren Tarifverträgen resultierende Steigerungen der
Tarifverdienste gab es unter anderem im öffentlichen Dienst der
Länder (+ 1,2%), im Groß- und Außenhandel (+ 1,5%), im Baugewerbe (+
2,3% für das frühere Bundesgebiet beziehungsweise + 2,5% für die
neuen Länder) und im Versicherungsgewerbe (+ 2,5%).
Diese und weitere Informationen zu Tarifverdiensten in
verschiedenen Branchen, Regionen und Berufen, zu Mindestlöhnen sowie
zu wichtigen tariflichen Regelungen, wie Arbeitszeit, Sonderzahlungen
oder Urlaubsgeld, sind ab sofort in der neu konzipierten
Tarifdatenbank zu finden, die das Statistische Bundesamt heute frei
geschaltet hat. Der Zugriff auf die Tarifdatenbank ist kostenfrei und
erfolgt über eine komfortable Suchmaske. Alle Ergebnisse können als
PDF-, XLS- oder CSV- Dateien exportiert und weiterverarbeitet werden.
Letztmalig stehen zudem die Reihen 4.1 (Tariflöhne) und 4.2
(Tarifgehälter) der Fachserie 16, im Publikationsservice des
Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen,
Suchwort „Tariflöhne“ beziehungsweise „Tarifgehälter“, als
kostenfreier Download zur Verfügung.
Eine Übersicht samt Schaubild über die aktuellen Tarifabschlüsse
für Arbeiter und Angestellte sowie eine Zusammenstellung ausgewählter
Öffnungsklauseln ist im Internetangebot abrufbar.
Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Sabine Lenz
Telefon: (0611) 75-3539
E-Mail: verdienste@destatis.de
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de