2. Juli 2014. In der deutschen Hartz-IV-Hochburg Berlin wird – rein rechnerisch – alle 20 Minuten gegen einen Hartz-IV Bescheid oder eine Sanktion geklagt. Die Akten in deutschen Sozialgerichten stapeln sich, denn immer mehr Empfänger des Arbeitslosengeldes II ziehen vor Gericht. Die Erfolgsquote gibt ihnen Recht und liegt bei über 30 Prozent. Sind die Hartz-IV-Gesetze zu kompliziert, oder werden in den Jobcentern zu viele Fehler gemacht? All4press befragte dazu Rechtsanwalt L.L.M. oec
Wer in Deutschland Arbeitslosengeld II, oder im Volksmund Hartz IV, bezieht, hat einen schweren Stand. Nicht nur dass die persönliche wirtschaftliche Situationäußerst angespannt und von Entbehrungen gekennzeichnet ist, so haben ALG II-Empfänger oft zusätzlich mit Ressentiments aus der Bevölkerung zu kämpfen. Sie gelten als faul und motivationslos, sitzen angeblich den ganzen Tag vorm Fernseher und bekommen nichts auf die Reihe. Vergessen werden dabei tausende
Dass Hartz IV ständig neu verhandelt wird und den Gegebenheiten angepasst werden muss,
zeigen die derzeitigen Diskussionen, die spätestens seit der Entscheidung des
Bundesverfassungsgericht im Februar erneut entbrannt sind. Und der Leistungsempfänger,
um den es eigentlich geht, weiß oft nicht, wie viel Geld ihm denn nun zusteht.