Die Vorwürfe gegen Linke-Chef Klaus Ernst,
Abstimmungen in seinem Landesverband manipuliert zu haben,
kommentiert die in Erfurt erscheinende „Thüringer Allgemeine“
(Montagsausgabe):
„Es gibt mal wieder eine Meldung zu Klaus Ernst. Der Obersozialist
fährt also nicht nur Porsche, kassiert dreifaches Gehalt und urlaubt
in der eigenen Alpenresidenz. Er rechnete auch nicht bloß Flüge zu
Unrecht beim Bundestag ab – nein, er hat zudem daheim in Bayern bei
Abstimmungen getrickst. Natürlich stimmt das nicht, jedenfalls nicht
ganz. Der Porsche ist alt, das Gehalt erhielten auch seine Vorgänger
und die alte Berghütte ist gepachtet. Auch wird in der
Flug-Angelegenheit ja noch ermittelt. Und die neuen Vorwürfe? Man
wird genau prüfen müssen, ob etwas an der Sache dran ist. Doch so
funktionieren solche Debatten nicht. Ernst ist beschädigt, die
Vorurteile sind gefallen. Als Opfer geht er dennoch nicht durch: Er
hat einfach nicht begriffen, wie diese Partei funktioniert, deren
größeren, östlichen Teil er schlicht nicht kennt. Ernst ist ein
IG-Metaller der alten Art, sehr laut, sehr westdeutsch und sehr
selbstgerecht. Was er nicht ist: jemand, der eine zutiefst heterogene
10-Prozent-Partei führen kann. (…) Die Linke hat ein
Führungsproblem. Der Fall Ernst ist nur ein Resultat.“
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