Die Ankündigung der Birthler-Behörde, Stasi-Akten
zur Verstrickung von Polizisten und Geheimdienstlern der alten BRD
mit der NS-Vergangenheit zu veröffentlichen, kommentiert die in
Erfurt erscheinende „Thüringer Allgemeine“ (Dienstagsausgabe):
„Die Akten liefern keinen vollkommenen Aufschluss. Zumindest hatte
das MfS aber größeres Interesse als jede westdeutsche Nazifahndung,
hochrangigen Mitarbeitern bundesdeutscher Geheimdienste und
Polizeistellen die braune Vergangenheit nachzuweisen. Dass es nach
der Einheit nochmals 20 Jahre brauchte zur Freigabe der Archive,
spricht für sich. Die einst von Mielkes Leuten zusammengetragenen 27
Aktenordner werden nichts grundsätzlich Neues aufdecken. Allgemein
ist bekannt, dass Reinhard Gehlen als erster Präsident des
Bundesnachrichtendienstes Erfahrungen aus Hitlers Generalstab und der
Nachrichtensammlung der Organisation Fremde Heere Ost über
Feindgebiete einbrachte. Ebenso lag auf der Hand, dass mit ihm
weitere belastete NS-Leute an sensible Stellen aufrückten. Während
jene zumeist tot sind, liegt über diesem Kapitel noch immer eisernes
Schweigen. Was auch an der Auftragsvergabe zur Aufklärung lag:
Übertragen wurde sie dem BND.“
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