Für Adrenalin-Junkies ist kein Berg zu hoch und
keine Höhle zu tief. Der extremen Gefahr zu trotzen, ist ihre
Befriedigung. Sie suchen den Kick. Dass Bayerns Innenminister
Herrmann den Eingang der Riesending-Höhle verschließen will, ist
daher ein gute Maßnahme, Extremsport-Touristen und damit weiteren
aufwendigen Rettungsaktionen vorzubeugen. Das große Medieninteresse
an der Rettung könnte die Lust der Extrem-Kletterer geweckt haben. Ob
die Höhle auch für die Wissenschaft gesperrt wird, weil der Einstieg
zu gefährlich ist, sollte ein Fachgremium abwägen. Geologische
Geheimnisse, die helfen, unsere Welt besser zu verstehen, birgt die
Höhle sicherlich.
Johann Westhauser ist als Forscher in die Höhle hinabgestiegen.
Sein Interesse war wissenschaftlicher Natur. Ihn trieb der
Pioniergeist. Dass diese Art der Forschung nicht ungefährlich ist,
ist kein Branchengeheimnis. Westhauser war weder waghalsig noch
unvorsichtig. Unfälle passieren eben – überall, auch wenn der
Forscher in einem Labor steht. Hilfe muss die Solidargemeinschaft für
jemanden in Not immer leisten. Daher ist die Debatte über die Kosten
unnötig. Die Schließung der Höhle hingegen bewahrt vor
Adrenalin-Touristen.
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