Etwa die Hälfte der Deutschen äußert Verständnis
für die „Pegida“-Proteste in Deutschland. Das ist eine erschreckende
Zahl, denn das Gros der Flüchtlinge, die in diesen Tagen zu uns
kommen, sind Kriegsflüchtlinge und damit Opfer.
Andererseits hilft es eben nicht weiter, die Mitläufer der
„Pegida“-Aktivisten als „Nazis in Nadelstreifen“ zu denunzieren. Es
sind vor allem Bürger mit Sorgen, die ernst genommen werden müssen
statt sie abzuqualifizieren, so berechtigt oder unberechtigt diese
auch sein mögen. Dialog statt Stigmatisierung muss die künftige
Strategie lauten. Mit den eventuell überforderten Bürgern reden,
anstatt lediglich zu verkünden, dass jetzt nebenan ein neues
Flüchtlingsheim eröffne.
Das bedeutet nicht, die Brunnenvergifter zu tolerieren, es heißt
aber sehr wohl, ihnen mit Argumenten zu begegnen. Und es heißt, mit
einer entsprechenden Gesetzgebung anzuerkennen, dass Deutschland ein
Einwanderungsland ist. Das war es übrigens schon immer – von
polnischen Zuwanderern im 19. Jahrhundert ins Ruhrgebiet bis zu den
Heimatvertriebenen nach dem 2. Weltkrieg.
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