Die Hilflosigkeit des Staates zeigt sich wieder:
Wenn die Staaten der EU jetzt besser zusammenarbeiten wollen, um
womöglich kampfbereite religiöse Fanatiker – meistens Männer – von
der Ausreise nach Syrien oder in den Irak abzuhalten, dann werden am
Ende Beschlüsse gefasst werden, die kaum Resultate bringen. Wollen
wir nicht unsere gesellschaftlichen Freiheiten aufgeben, können wir
niemandem verbieten, auszureisen. Im Zweifel wird niemand an der
Grenze angeben, dass er im Irak Köpfe abzuschlagen wünscht.
Viel wichtiger wäre es, gewaltbereiten Fanatikern ihre Ideologie
auszutreiben. Das ist natürlich nicht so leicht, wie
öffentlichkeitswirksam vom Dichtmachen der Grenze zu fabulieren.
Dafür braucht es Geduld und keine schrillen Parolen. Sonst hätte sich
die Familie des gescheiterten Kriegers Kreshnik womöglich nicht an
die Behörden gewandt – wodurch der junge Mann jetzt immerhin zur
Besinnung kommen kann.
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