Als Matthias Machnig jüngst plötzlich 130 000
Euro auf einem Treuhandkonto zwischenlagerte, da war eigentlich schon
klar: Er rechnete mit einer Nachforderung wegen der beträchtlichen
Zusatzversorgung, die ihm neben seinem Ministergehalt zuteil geworden
war. Er versucht nun verzweifelte Schwimmbewegungen mitten im Strudel
einer Affäre, die ihn als Raffke dastehen lässt. Und das selbst dann,
wenn sich Behörden verrechnet oder schlecht abgestimmt haben sollten.
Zwar betont Machnig immer, dass er sich unschuldig wähnt. Aber
andererseits muss dem Mann doch jeden Monat aufs Neue aufgefallen
sein, dass bei seinen Bezügen etwas nicht stimmen konnte. Sie waren
einfach zu hoch. Man kann doch nicht im Ernst annehmen, dass es
Rente und Gehalt in dieser Höhe gleichzeitig gibt. Selbst wenn so
eine Verschwendung rechtens und damit Ausdruck der Verluderung von
Sitten wäre, müssten bei einem Minister, der ja immer noch höher
hinaus wollte, alle Alarmglocken geschrillt haben.
Aber wahrscheinlich ist es wie mit den süßesten Früchten: Die
fressen auch immer nur die großen Tiere. Sie denken, ihnen stehe das
zu. Und die Kleinen beklagen das. Zurecht. Denn diese
Überversorgungspraxis muss der Steuerbürgern bezahlen. Und der hat
längst die Raffkes satt. Darum gilt: Wer so abgewirtschaftet hat,
muss gehen.
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