Die Europäische Union hat ein Problem. Es heißt
Ukraine. Denn nur mit dem Zücken des zudem immer dünner werdenden
Scheckbuches allein ist es leider nicht getan. Die Anstrengung
beginnt jetzt erst, da der Preis für den Schwenk nach Europa zu
zahlen ist. Brüssel muss gemeinsam mit dem IWF dringend einen Weg
aufzeigen.
Zwar haben die Pro-Europäer wohl erst mal gesiegt, doch sind die
Moskau-nahen Ukrainer keinesfalls für alle Zeiten geschlagen. Und der
Sieg der Westukrainer ist letztlich ein Sieg der Habenichtse. Die –
marode – Industrie sitzt im Südosten des Landes. Dort weiß man, dass
die mehr oder weniger insolvente Ukraine wirtschaftlich von Russland
abhängig ist. Von dort kamen bisher immer Gas und Geld und damit ein
bescheidener Wohlstand. So sitzt der nur vorerst düpierte Putin mit
seinen Ängsten vor einer Einkreisung durch den Westen letztlich
weiter an den entscheidenden Hebeln.
Die nötigen Mittel wären ja auch in der Ukraine vorhanden: bei
den unmäßig reichen Oligarchen, deren Besitz sich aus dunklen Kanälen
speiste. Diese Superreichen wollen Ihr Geld aber nicht in ein Fass
ohne Boden versenken, das sollen jetzt mal schön die Europäer mit
Ihren vor sich hergetragenen Werten tun. Die Ukraine ist nämlich
weiter im Würgegriff der Korruption gefangen, einer Korruption, die
nicht nur die Wirtschaftsbosse erfasst hat, sondern auch die Politik.
Mag eine Julia Timoschenko auch im Kerker gelitten haben, ihren
Reichtum hat auch Sie mit Sicherheit nicht völlig legal erworben.
Die Sieger des Maidan müssen also auch an einem Mentalitätswandel
arbeiten. Auch dafür benötigen Sie die Unterstützung des Westens.
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