Die internationalen Medien haben Thomas
Hitzlsperger nach dessen Coming-out großen Respekt gezollt. Weltweit
erntet der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler für seinen
Schritt, seine Homosexualität öffentlich zu machen, positive
Reaktionen.
Doch das ist lediglich die eine Seite der Medaille. Denn im realen
Fußballgeschäft ist es für noch aktive Kicker fast unmöglich, einen
derartigen Schritt zu wagen. Noch längst ist kein Klima geschaffen,
in dem Homosexualität im Fußball akzeptiert wäre – trotz aller
Bekundungen von allen Seiten. Böse Zungen werfen den Schulterklopfern
von Hitzlsperger sogar Heuchelei vor. Ganz böse Zungen sprechen
davon, dass sich der Ex-Nationalspieler erst jetzt zu diesem Schritt
entschlossen hat, weil er nach dem Spiel nicht mehr unter die Dusche
muss. Das klingt zwar hart, ist aber nahe dran an der robusten
Realität am Rande der Fußball-Plätze.
Und so wird es nach der Offenbarung des Thomas Hitzlsperger keine
Coming-out-Welle geben. Denn für die Spieler steht zu viel auf dem
Spiel, die materielle Basis und die Akzeptanz vor allem der Fans.
Denn die sind es nämlich, die die Schwächen des Gegners gnadenlos
bestrafen.
Und so ist es noch ein weiter Weg, bis auch im Fußball die
Homosexualität nicht mehr im Abseits steht.
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