Thüringische Landeszeitung: Eine klasse Feier / Kommentar von Gerlinde Sommer zur Berliner Fanmeilen-Party für die DFB-Weltmeisterelf

Die Nationalelf als Wohngemeinschaft. Das hat was.
In Berlin zeigte das weltmeisterliche Team noch einmal, wofür es
steht: für Leichtigkeit selbst in der größten Stunde des Triumphs.
Damit wird nicht die Kraftanstrengung kleingeredet. Vielmehr zeigt
sich in der guten Laune eine – vielleicht nicht mehr ganz neue –
Qualität. Wir müssen nicht immer bierernst sein. Keiner muss zum
Lachen in den Keller gehen. Und wenn einer „Deutschland, Deutschland“
ruft und dazu mit den Hüften und Armen wackelt, dann ist da keine
Gefahr im Verzug. Jedenfalls nicht an diesem sonnigen Dienstag in
Berlin.

Die Meisterfeier war alles andere als staatstragend. Es war ein
Besuch auf der Fanmeile – und also in seiner Lockerheit bis hin zu
Albernheiten mehr als nur angemessen. Am witzigsten war der Einmarsch
mit Pokal. Der kleine Riese Lahm, umrahmt von seinen
Campo-Mitbewohnern, schlich sich mit dem Goldstück rein. Und schwupp:
Plötzlich war er zu sehen. Dieses Spielerische zeigt die wahre Größe.

Natürlich ließe sich sagen: Wenn die Jungs in Berlin so
ambitioniert singen konnten, warum hat dann bei der Hymne mancher die
Lippen nicht aufgekriegt? Andererseits: Die größten Sänger sind nicht
Weltmeister geworden. Und in Brasilien wurde nicht der Gesangskönig
gesucht, sondern die beste Mannschaft.

Dieser Dienstag in Berlin hat gezeigt: Leistungsvermögen und
Lachen, Spitzenleistung und Spaß sind keine Gegensätze. Dafür steht
dieses junge Generation auf der Bühne. Und nicht nur sie: Auch der
Trainer und seine Kollegen setzen auf diese Art des Bestmöglichen
unter möglichst freudvollen Begleitumständen. Und das lässt sich auch
dort umsetzen, wo es im Arbeitsalltag prima Klima und klasse
Ergebnisse gibt.

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