Thüringische Landeszeitung: Eins mit Sternchen / Kommentar von Gerlinde Sommer zum Pflege-TÜV

Große Prüfung – und dann kriegt fast jeder eine
„Eins mit Sternchen“. Alle sind nicht nur gut, sondern top: Das
widerspricht der Lebenserfahrung – ob nun in der Schule oder beim
TÜV. Nur beim Pflege-TÜV, da sollte alles super sein.

Das hat von Anfang an nicht gepasst. Es heißt, es seien die
falschen Punkte abgefragt und bewertet worden, sodass sich gute Noten
selbst dort erreichen ließen, wo vieles nicht stimmt.

So, wie der Pflege-TÜV bisher angelegt war, kann er nicht bleiben.
Abschaffen oder reformieren? Der Pflege-TÜV soll im Kern zeigen, wie
gut ein Heim für Pflegebedürftige geeignet ist. Vor allem Angehörigen
sollte er helfen, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen.

Es bleibt fraglich, ob dieses Bewertungssystem je den
Anforderungen gerecht wird. TÜV hieße: auf Herz und Nieren prüfen –
und Konsequenzen einfordern. Tatsächlich aber waren die Noten ohne
die nötige Aussagekraft. Also: Im Zweifel abschaffen. Und was
Besseres ganz neu entwickeln.

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