Ja, mei, ist denn scho wieder Weihnachten?! Das hat
vor Jahren Kaiser Franz in einem Werbespot mehr resignierend
festgestellt als gefragt. Er brauchte noch schnell ein Geschenk – und
legte seine Wahl, die nicht besonders originell war, alles ans Herz.
Und der Spruch vom Weihnachten, das schneller kommt als gedacht,
wurde zur festen Formel all derer, die sich immer wundern, wie
schnell wieder das Jahresende heranrückt. Gerade war doch noch
Sommer. Gerade war noch der laueste Wahlkampf aller Zeiten. Und jetzt
das: langwierige Verhandlungen – und dies bei eigentlich absehbarem
Ergebnis.
Kinder, wie die Zeit vergeht: Das sagen sich ja vor allem die
Wähler. Gefühlt vor einer Ewigkeit haben sie ihre Stimmzettel
ausgefüllt – und nun sollen sie warten. Überall in den Geschäften
stehen schon die Rotbemäntelten und die mit schwarzer Kuvertüre
überzogenen Lebkuchen. Gerade so, als wären sie ein Signal: Zu
Weihnachten, so heißt es, soll die neue Regierung handlungsfähig
sein. Bis dahin wird Spekulatius geknabbert und darüber spekuliert,
was CDU und SPD gemeinsam hinkriegen.
Und nun kommt der Thüringer CDU-Landesgruppenchef Manfred Grund
daher – und macht den Rupert: Weihnachten falle womöglich gar nicht
auf den 24. Dezember. Jedenfalls jenes Weihnachten der schwarz-roten
Einigung. Es könne gut sein, dass die SPD-Basis dafür sorge, dass die
Koalition länger brauche. Nicht gerade bis Ostern, aber doch
vielleicht bis nach dem Jahreswechsel. Bange ist ihm dabei nicht. Er
will nur schon mal warnen, dass der Wähler womöglich den längsten
Polit-Advent aller Zeiten vor sich hat. Und sich dann vielleicht
fragt: Ja, mei, werden sich denn die Schwarzen und Roten gar nicht
mehr einig…
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