Was Silvester in Köln, Hamburg und Stuttgart
passiert ist, ist nicht zu tolerieren. Sexuelle Übergriffe auf Frauen
sind nicht zu dulden. Die Täter müssen hart bestraft werden. Es war
ein Mob, der da in der Silvesternacht wütete. Und leider gibt es nun
ein Mob, der meint, über diese Vorfälle aus den wenigen Fakten, die
es übers Wochenende gab, richten zu können.
Die Zeugenhinweise zu „Männern mit nordafrikanischem Aussehen“
werden zu pauschalisierenden Urteilen über ganze Ethnien und treten
Hasstiraden gegen Asylbewerber im Generellen los. Rechtsradikale
wollen sich auf den Weg machen, um „die deutschen Frauen“ zu
beschützen. Und wieder hat der Pöbel seine angeblichen Beweise, und
wieder wird von gewissen Politikern die Sicherheit der Frauen
instrumentalisiert. Und was passiert parallel?
Die Opfer treten in den Hintergrund; wir kümmern uns allein um die
Aufschreie von rechter und linker Seite. Doch weitaus wichtiger wäre
jetzt: Wie können derartige Abscheulichkeiten künftig abgewendet
werden – zum Schutze aller Frauen, zum Schutze jener Asylbewerber und
Mitbürger mit Migrationshintergrund, die sich an Recht und Ordnung
halten?
Unser Gesetz hat die Antwort. Wer ein Verbrechen begeht, wird
bestraft. Egal, welcher Herkunft er ist.
Und die Polizei braucht schnell Strategien, wie mit dieser neuen
Art der verbrecherischen Gruppendynamik umzugehen ist, welche
Präventionsmaßnahmen zu treffen sind. Es braucht spezielle
Sicherheitskonzepte für große Menschenansammlungen und die
Sensibilisierung dafür, dass aus kleineren Gruppen rasch Horden
werden können. Und auch hier gilt: egal, welcher Herkunft.
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