Deutschland bekommt ihn, Nachbar Schweiz nicht –
den Mindestlohn. Was ist klüger?
Die Debatte im Deutschen Bundestag zeigt die zwei Seiten der
Medaille. Es ist wichtig, etwas gegen die wachsende soziale Kluft im
Lande zu unternehmen. Klar ist auf jeden Fall, dass ein solch kleiner
Schritt wie ein moderater Mindestlohn zum sozialen Frieden beiträgt.
Und der ist letztlich auch ein Standortvorteil für die Unternehmen.
Andererseits aber wird ein Mindestlohn von 8,50 Euro kein Mittel
gegen die drohende Altersarmut sein. Eine auskömmliche
Altersversorgung wird auf diesem Wege nicht erreicht. Zudem werden
8,50 Euro in München nicht für ein Gehalt sorgen, von dem sich dort
leben lässt, während dies zum Beispiel in Altenburg anders aussieht.
Dafür könnte der Mindestlohn die kleinteilige Firmenlandschaft im
Osten durchaus auch beschädigen. Noch ist auch Mitteldeutschland in
der Krise vergleichsweise glimpflich davongekommen. Das muss aber
nicht so bleiben.
Sicherlich wird der moderate Mindestlohn auch die Spreu vom Weizen
trennen: Geschäftsmodelle, die darauf beruhen, dass der Steuerzahler
die Einkommenslücke ausgleicht, werden zunehmend platzen.
Möglicherweise dürfte die Wirtschaft danach robuster aufgestellt
sein.
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