Das bekannteste Zitat von Uli Hoeneß, welches in
den vergangenen Tagen in den Medien zu lesen war, lautet: „Ich weiß,
dass das doof ist. Aber ich zahle volle Steuern.“ Es stammt aus dem
Jahr 2005. Ganz so doof scheint der Präsident des FC Bayern München –
was er wohl nicht mehr lange sein wird – aber nicht gewesen zu sein.
Im zweistelligen Millionenbereich hat Hoeneß Steuern hinterzogen. Und
muss dafür wohl ins Gefängnis. Außer der Bundesgerichtshof
entscheidet anders.
Dass er jetzt unter Beschuss genommen und mit Häme überzogen wird,
damit musste er rechnen. Hat er doch oft genug gegen „Abzocker“ und
die Gier der Manager gewettert. Hoeneß stellte sich selbst immer als
den Gutmenschen hin, der Millionenbeträge an soziale Einrichtungen
spendete. Und auch am ersten Prozesstag erwähnte er dies noch einmal.
Er wolle alles auf den Tisch legen, sagte er voller Reue in der
Stimme. Nur um dann einen Tag später mit hochrotem Kopf einer
Steuerfahnderin zuzuhören, die ihn am Ende als einen Lügner dastehen
ließ.
Vor dem Prozess hatten viele noch daran gezweifelt, dass Hoeneß
hinter Gitter muss. Doch die vom Landgericht München verhängte Strafe
ist richtig. Wer mit so vielen Millionen zockt, die fälligen Steuern
hinterzieht und sich dann noch als Samariter hinstellt, hat kein
Mitleid verdient. Die Zeiten, in denen Steuersünder wie Uli Hoeneß
mit einem blauen Auge davonkommen, sind vorbei. Den Spott von Twitter
und Co. gibt es gratis dazu. Doch wer austeilt, muss eben auch
einstecken können.
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