Der Medizin-Nobelpreis geht an einen Deutschen!
Die Göttinger Universität jubelt: der 45. Nobelpreisträger, dessen
wissenschaftliche Laufbahn mit der Einrichtung verbunden ist. Doch
Thomas Südhof lebt und forscht schon lange nicht mehr in seiner
Heimat. Den Neurowissenschaftler zog es in die USA – wie auch viele
andere Spitzenforscher. Warum ist das so? Natürlich geht es ums
Geld: Die Vereinigten Staaten locken mit einer besseren finanziellen
Ausstattung an die Spitzen-Universitäten. Das Gehalt für
Jungprofessuren in Deutschland ist gut, aber nicht gut genug, um
konkurrenzfähig zu den USA zu sein. Die USA locken auch mit
Karriere-Chancen. Kluge Köpfe werden umworben – auch aus anderen
Ländern. Wissenschaftler haben schließlich ein Ego. Auch weiche
Faktoren, wie ein gutes soziales Umfeld für die Familie, ist
gegeben. Wo aber das Geld in Deutschland hernehmen? Der Ruf nach
Studiengebühren ist der falsche. Das US-Modell lebt von privaten
Stiftern, die Kooperationen mit der Wirtschaft sind ebenso wichtig.
In Deutschland ist das noch ausbaufähig. Das Land der Ideen
sollte natürlich aufpassen, dass seine klugen Köpfe nicht abhanden
kommen. Denn es gibt sie genug: in Göttingen, aber auch in
naturwissenschaftlichen Instituten wie an der Universität Jena.
Thomas Südhof selbst kehrte in den 1990er Jahren noch einmal nach
Göttingen zurück. Doch nach Meinungsverschiedenheiten mit der
Max-Planck-Gesellschaft ging er wieder in die USA. Seinen
Lebensmittelpunkt hatte er da schon längst über dem Ozean. Wer
einmal weg ist, der kommt so schnell nicht wieder.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
Weitere Informationen unter:
http://