Thüringische Landeszeitung: Kommentar: Ausspeisung von Dritten Programmen aus dem Kabelnetz

Viele Thüringer Fernsehzuschauer werden heute
wieder einmal in die Röhre gucken. Und zwar nicht nur dann, wenn sie
einen guten alten Röhrenfernseher ihr eigen nennen. Wer wie Millionen
Kunden der Netzbetreiber noch am analogen Kabelnetz hängt, dem wird
nämlich spätestens beim Zappen auffallen, dass wieder einmal
ungebeten Dritte Programme gegen Ableger der Privatsender getauscht
wurden. Davon ist im Schnitt jeder zweite Haushalt betroffen.

Einen Vorwurf ob dieser Neubelegung muss man neben den
Netzbetreibern auch den ARD-Anstalten machen. Denn sie weigern sich,
für die analoge Einspeisung ihrer Dritten Programme eine Gebühr zu
entrichten. Mithin ein Entgelt, das sich aus Sicht der Netzbetreiber
wie Peanuts im Vergleich zum Gebührenaufkommen der
Öffentlich-rechtlichen ausnimmt. Lieber muten die ARD-Anstalten den
Zuschauern, denen sie mit der Zwangsgebühr ohnehin zu viel Geld
abknöpfen, weitere Investitionen zu.

Das ist ein Streit auf dem Rücken der Zuschauer. Und einer, der
letztlich auch den ARD-Anstalten schadet. Denn es sind in der Regel
die Älteren, die deren gediegenes Programm nutzen. Wenn sie sich der
technischen Aufrüstung verweigern – aus welchem Grund auch immer -,
schießen die Öffentlich-rechtlichen letztlich ein Eigentor.

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