Thüringische Landeszeitung: Kommentar zu Syrien

Der Bürgerkrieg in Syrien dauert nun schon drei
Jahre, ein Ende ist nicht abzusehen. Da ist nur gut, dass sich Union
und SPD darauf verständigt haben, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Jetzt
muss aber auch alles dafür getan werden, um die Aufnahmeverfahren zu
beschleunigen und zu entbürokratisieren. Denn erst knapp die Hälfte
der 10.000 Flüchtlinge, die Deutschland aufnehmen will, sind bis
jetzt eingetroffen. Einfacher muss es auch werden, Familien wieder
zusammenzuführen, die der Krieg getrennt hat. So würde das Leid der
Menschen zumindest etwas gelindert.

Noch sinnvoller wäre freilich eine neue Friedensinitiative für
Syrien. Dass man sich jedoch nicht zu viele Hoffnungen machen sollte,
zeigt nicht zuletzt der Rücktritt des internationalen
Syrien-Gesandten Brahimi. Iran und vor allem Russland halten zudem
weiterhin ihre schützenden Hände über Machthaber Assad.

Einige westliche Länder und die Golfstaaten unterstützen zwar
Teile der Opposition. Doch diese Unterstützung reicht nicht aus, um
das Regime zu schwächen und dem Bürgerkrieg ein Ende zu setzen.
Leider bleibt ein westliches Eingreifen gegen den Willen Moskaus
während des Ukraine-Konflikts unwahrscheinlich. So geht das Leiden
der Menschen in und aus Syrien weiter.

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