Thüringische Landeszeitung: Kommentar zur Lage in der Türkei

Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei
ist schon kompliziert genug – nicht erst seit der Kritik des
Bundespräsidenten an demokratischen Mängeln. Jetzt ist der
Außenminister nach Istanbul geflogen, während das Verhältnis durch
die Konflikte in zwei Nachbarstaaten der Türkei noch schwieriger
geworden ist. Der Bürgerkrieg in Syrien und der Vormarsch der
Islamisten-Miliz Isis im Irak stellt das Land vor große Probleme.

Deshalb ist jetzt vor allem gegenseitige Unterstützung statt
gegenseitiger Polemik erforderlich. Hinter den Landesgrenzen der
Türkei – und somit der Nato – herrscht Krieg. Vergeblich setzte der
türkische Premier Erdogan auf einen Sturz des syrischen Machthabers
Assad. Nun befinden sich mehr als eine Million syrische Flüchtlinge
in der Türkei. Dazu kommt die Lage im Irak, wo Isis-Terroristen
mindestens 80 Türken in ihrer Gewalt haben.

Die Diskussion darüber, in wiefern die Türkei mitverantwortlich
ist für das Erstarken von Isis, darf nicht von der dringendsten
Aufgabe ablenken: die Suche nach einer Lösung, wie ein Übergreifen
des Bürgerkriegs in Syrien auf den Irak verhindert werden kann.

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