Technikprobleme, Kostenexplosion, Planungschaos,
jahrelange Bauverzögerung, ein dreist-hilfloser Aufsichtsratschef
Klaus Wowereit – und jetzt auch noch Korruptionsverdacht. Auf
Deutschlands peinlichster Baustelle, dem Berliner
Möchtegern-Großflughafen BER wird nichts Abgründiges ausgelassen.
Dass die strafrechtlichen Vorwürfe gegen Technikchef Großmann
restlos aufgeklärt werden sollen, ist eine banale
Selbstverständlichkeit. Der Bananen-Flughafen steht wenigstens nicht
in einer Bananenrepublik. Weit entfernt davon ist Berlin aber nicht.
Denn dass ein Politiker wie Wowereit, der als Aufsichtsratschef für
das Milliarden-Desaster mitverantwortlich ist, immer noch auf seinem
Stuhl sitzt, ist schon eine Hauptstadt-Spezialität. Wenn nun Hartmut
Mehdorn, der noch kein ganzes Jahr BER-Chef ist, als Sündenbock für
die globale Schmach deutscher Bauingenieure herhalten soll, ist das
erstaunlich, aber erklärbar: Der ruppige Haudegen wurde als Retter in
der Not engagiert und verheddert sich nun zeitraubend im schier
unauflösbaren Knäuel aus Kabelsalat, Personalquerelen,
Schuldzuweisungen und Politik.
Die Frage jedoch ist: Hätte es irgendjemand besser machen können?
Vermutlich nicht. Es sei denn, der Vorwurf träfe zu, die im Zentrum
des Desasters stehende Rauchgasanlage würde funktionieren, wenn man
sie nur zu Ende baute, anstatt sie zu verschrotten. Das müsste doch
leicht zu überprüfen sein.
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