Thüringische Landeszeitung: Neues Edathy-Opfer / Kommentar von Norbert Block zur sich ausweitenden Edathy-Affäre

Für den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel und seinen
Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann kommt die weltpolitisch
dramatische Krise in der Ukraine gerade recht. So ist die
Edathy-Affäre aus den Schlagzeilen verschwunden. Und die kleine
Opposition scheint ihr Pulver schon fast verschossen zu haben.

Als Bauernopfer muss mit Hans-Peter Friedrich zwar ein Minister
herhalten, fast alle anderen Beteiligten scheinen aber den Hals noch
aus der Schlinge ziehen zu können. Treffen könnte es indes noch den
Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke. Der Ermittler mit
dem SPD-Parteibuch, der den Kinderpornografie-Fall in den eigenen
Reihen des BKA verschwieg, ist der Schwächste im Glied. Und wenn das
Thema doch noch in einem Untersuchungsausschuss des Bundestages
landen würde, könnte Ziercke am Ende von seinen eigenen
Parteigenossen fallengelassen werden, um die eigene Haut zu retten.

Ziercke hat nicht viel davon, dass ihn vorerst der
CDU-Innenminister Thomas de Maizière den Rücken stärkt. Denn solche
Vertrauensbekundungen sind oftmals nur von kurzer Haltbarkeit. Am
Ende wird sich zeigen, ob die Oppositionsparteien das Thema Edathy
nochmals befeuern können. Dann könnte es auch für Gabriel und
Oppermann noch einmal eng werden.

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