Thüringische Landeszeitung: Paris 2015 – Der islamistische Terror erfordert Handeln / Leitartikel von Bernd Hilder zu den Terroranschlagen in Frankreich

Islamistische Terroristen hielten Frankreich
tagelang im Griff und ganz Europa in Atem: Unser Nachbarland muss
zwei koordinierte Anschläge eiskalt mordender Dschihadisten
verkraften, deren Opferzahl zwar nicht mit den Angriffen auf das
World Trade Center vergleichbar ist, sehr wohl aber deren
psychologische Wirkung.

New York 2001, Paris 2015 und dazwischen Bombenterror mit der
kruden Rechtfertigung eines pervertierten Islamismus in Madrid und
London: Der Westen ist nicht mehr der von menschenverachtendem Terror
verschonte sichere und friedliche Hafen in einer Welt eskalierender
Gewalt.

Der Schock sitzt wieder tief in der europäischen Seele. Aber auch
in Zukunft wird kein Sicherheitsverantwortlicher ähnliche
Gewaltorgien ausschließen können. Dabei ist es nicht die Absicht der
religiös verblendeten und von Al Kaida oder anderen Terrorgruppen
inspirierten Täter, unsere Gesellschaft zu spalten. Ihre schlichte
Absicht ist es, möglichst viele von denen zu töten, die für eine
freie Gesellschaft mit Demokratie und Meinungsfreiheit, mit
Minderheitenrechten und Rechtsstaat stehen. Ihr Ziel ist es, die von
Freiheit aller Art geprägten Staatsformen durch religiöse Diktaturen
abzulösen.

Radikal-islamische Terroristen, die mitten unter friedlichen
Christen, Juden und Moslems leben, werden sich kaum durch
Integrationsangebote von ihren Mordplänen abbringen lassen. Deshalb
bleibt nur eine Optimierung oder Verschärfung polizeilicher Maßnahmen
und strafrechtlicher Tatbestände, um Anschläge wenigstens
unwahrscheinlicher zu machen.

Die Haupttäter von Paris standen auf Terrorlisten der USA und
Europas. Trotzdem konnten sie morden. Das wirft Fragen auf. Warum
können so viele Islamisten weitgehend unbehelligt nach Ausflügen in
den Heiligen Krieg einfach wieder nach Europa zurückreisen? Europas
Regierungen dürfen jetzt nicht nur symbolpolitische Beruhigungspillen
verteilen!

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