Unter den knapp 300 Passagieren von Flug MH017
sollen 80 Kinder gewesen sein. Das ist ein weiteres erschütterndes
Detail. Ein Detail indes, das den sinnlosen Tod durch den
Raketenabschuss eine weitere Schreckenskomponente hinzufügt.
Wer den Jet der Malaysia Airlines auf ihrem Weg von Amsterdam nach
Kuala Lumpur über der Ostukraine vom Himmel holte, steht immer noch
nicht endgültig fest. Prorussische Separatisten und die ukrainische
Regierung weisen sich gegenseitig die Schuld zu.
Auch ein schlüssiges Motiv für einen absichtlichen Abschuss der
Boeing 777 lässt sich derzeit nicht erkennen. Manches deutet für
Experten sogar daraufhin, dass das Zivilflugzeug versehentlich
attackiert wurde.
Sicher indes ist, dass die Trümmer der Maschine in einem Gebiet
niedergingen, das von dem Kreml zugewandten Aufständischen
kontrolliert wird. Diese Separatisten werden aus Russland mit
modernen Waffensystem ausgerüstet, zu denen auch Flugabwehrraketen
gehören.
Es spricht also manches dafür, dass Präsident Wladimir Putin
zumindest indirekt seine Hand im Spiel hatte und den Tod
unschuldiger Zivilisten bei seinem Kampf um die Vormachtstellung in
der Ukraine billigend in Kauf nahm.
Wenn sich dies bewahrheitet, darf die westliche Allianz nicht
länger zaudern. Nicht nur US-Präsident Barack Obama ist gefordert.
Auch die Bundesregierung unter Angela Merkels Führung muss Farbe
bekennen, flankiert am besten noch von der sich gerade politisch neu
formierenden Europäischen Union.
Der Druck auf Putin muss zunehmen. Und der mächtige Kreml-Fürst
scheint keine andere Sprache als die wirtschaftlicher Sanktionen zu
verstehen.
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