Andreas Kümmert hat offensichtlich kein
Lampen-Fieber, was in der Branche ja nur allzu wichtig ist. Es hält
die Konzentration hoch, lässt den Künstler unter leichter Anspannung
zur Höchstform auflaufen. Nein, Andreas Kümmert hat eine ordentliche
Lampen-Grippe. Darf man ihm das übel nehmen? Auf keinen Fall! Der
Mann hat Rückgrat bewiesen, hat vor einem Millionenpublikum seinen
Mann gestanden und sich entschuldigt. Was wäre dieser Gesellschaft
geholfen, würde der eine oder andere ebenfalls diesen Mut beweisen.
Der Druck hinter der Bühne ist enorm. Jeder Hobby-Fernsehkritiker
müsste es besser wissen: Was schimpften wir nicht über vergangene
ESC-Auftritte – zu blass, zu langweilig, zu altmodisch, zu modern.
Andreas Kümmert hat das getan, was er vielleicht am besten kann:
singen. Die Vorwürfe, er habe mit seinem Rückzug eine demokratische
Entscheidung des Publikums unterwandert, sind absurd. Hier geht es
noch immer um die Gesundheit eines Menschen, der sich dieser großen
Aufgabe dann doch nicht gewachsen fühlt. Anstatt diesem Mann mit
Respekt zu begegnen – wie es im übrigen Nachrückerin Ann Sophie getan
hat -, hauen die Verantwortlichen ordentlich drauf. Das zeugt ganz
und gar nicht von Rückgrat.
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