Thüringische Landeszeitung: Schlechte Scherze / Kommentar von Patrick Krug zur Atomkraft/vier Jahre Fukushima

Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986, Fukushima 2011.
Große Katastrophen im Zusammenhang mit Atomkraftwerken hat die Welt
bereits zur Genüge erlebt. Nur vier Jahre nach dem Unglück in Japan,
bei dem Arbeiter verstrahlt, eine ganze Region zeitweilig entvölkert
wurde und die Natur den wohl größten Schaden nahm, wird am Pazifik
weiter offen dafür argumentiert, die Atomkraftwerke wieder
hochzufahren. Das muss ein Scherz sein in Anbetracht der Gefahr, die
vor allem dort für neue Katastrophen besteht. Die nächsten schweren
Erdbeben und Tsunamis werden kommen. Zudem ist Atomkraft unflexibel
und kapitalintensiv: Die Kosten für Bau, Betrieb und Sicherheit
übersteigen die von erneuerbaren Energien bei Weitem. Auch hat seit
Bestehen der Atomkraft noch niemand wirklich brauchbare Ideen, wo und
wie Atommüll entsorgt werden könnte.

Der Atomausstieg Deutschlands ist unter diesen Aspekten also
vollkommen richtig. Die Atomlobby wittert ihren Untergang im in der
EU angestrebten liberalisierten Energiemarkt und stillt die (auch in
anderen Sektoren der Energiebranche verbreitete) Profitgier mit
Klagen vor Gericht. Der Auslöser: Fukushima 2011.

Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de