Thüringische Landeszeitung: VORABMELDUNG: Bereitschaft zu Organspenden gesunken

Die Organspendebereitschaft ist um etwa ein Drittel
gesunken. Das macht im Gespräch mit der Thüringischen Landeszeitung
(TLZ) Professor Dr. Utz Settmacher, Direktor der Klinik für
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum
Jena, deutlich. „Wir haben längst nicht mehr ausreichend Organe von
hirntoten Spendern“, erklärt er. „Wir merken diese Entwicklung bei
allen Organen, die transplantiert werden können. Uns stehen ungefähr
ein Drittel weniger Organe zur Verfügung als noch vor zwei Jahren“,
erklärt Professor Settmacher auf TLZ-Anfrage. „Über die Jahre hat
sich die Bereitschaft zur anonymen Organspende deutlich verringert“,
stellt er fest. Das liegt nicht nur an Vorbehalten wegen
Unregelmäßigkeiten bei der Transplantation an anderen Kliniken, die
viele Menschen erschreckt haben. Organe fehlen auch, weil „bei
Unfällen dank moderner Medizin mittlerweile möglich ist, mehr
Menschen zu retten. Können Menschen nach einem Unfall nicht mehr
gerettet werden, sind sie meist so schwer betroffen, dass sie auch
als Organspender entfallen. Daher gibt es selbst bei vorhandener
Bereitschaft zur Spende weniger Organe.“ Künstliche Organe seien
noch keine Alternative: Es gebe zwar Forschung, doch der Einsatz
künstlicher Organe „Realität werden können, ist nicht absehbar“,
macht der Professor deutlich.

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