Thüringische Landeszeitung: Was treibt Hoff?! – Zentralismus schwingt immer mit / Leitartikel von Fabian Klaus zum Thüringer Staatskanzleiminister

Der Staatskanzleichef wird zur immer größeren
Nummer und schafft es dabei, immer mehr Menschen gegen sich
aufzubringen. Er tut, was ein Chefstratege tun muss: Er stößt
Unliebsames an und hält seinem Chef Bodo Ramelow damit den Rücken
frei.

Beispiel Landesverwaltungsamt: Hoff sagt deutlich, dass Thüringen
auf eine zweistufige Verwaltung zusteuere. Auf TLZ-Nachfrage, was
aus dem Landesverwaltungsamt wird, äußert er sich wenig verständlich
und kleinlaut, berichten Teilnehmer der Regierungsmedienkonferenz
übereinstimmend. Nein, die Abschaffung wollte er so einfach offenbar
nicht verkünden und 1000 Mitarbeiter vor den Kopf stoßen. Stattdessen
versucht er, seinen Regierungschef Bodo Ramelow den Rang des
Twitterkönigs abzulaufen, und stellt zur Geisterstunde im Internet
klar, dass das Landesverwaltungsamt eben nicht abgeschafft werden
soll. So aber kann man das nicht machen, meint offenbar sein
Kabinettskollege Holger Poppenhäger. Deshalb erklärt er Hoffs
mitternächtliche Twitterei und hebt sie in den Rang einer offiziellen
Mitteilung. Die sei, heißt es aus dem Innenressort, abgestimmt
gewesen. Keine Spur von Krach, den die Opposition wieder wittert …

Hoff bleibt sich mit der zunächst verklausulierten Angabe zum
Landesverwaltungsamt treu. Schon bei Orchestern und Theatern hat er
scheibchenweise informiert und angepasst, wenn es gar zu brenzlig
wurde.

Was treibt Hoff?! Man versucht sich bei Hoff, Jahrgang 1976, einen
Gedanken regelmäßig zu verbieten – dass sein Handeln prägt, was
schon den SED-Sozialismus besonders auszeichnete: Zentralismus als
Kernelement. Das schwingt stets mit, wenn Ramelows Stratege Reformen
anstößt.

Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de