Thüringische Landeszeitung: Weiter auf Crashkurs / Kommentar von Elmar Otto zum ADAC

Nach dem Skandal um manipulierte Teilnehmerzahlen
und die Rangfolge beim Autopreis „Gelber Engel“, der Nutzung von
Rettungshubschraubern durch hochrangige Funktionäre als
Firmenluftfahrzeug sowie dem Bau einer Villa aus Mitgliedsbeiträgen
für einen Regionalgeschäftsführer im noblen Bad Homburg bleibt der
ADAC weiter auf Crashkurs.

Dieses Mal soll es nun Unterschiede bei der Schnelligkeit der
Hilfe geben. Kunden mit einer Mobilitätsgarantie ihres
Autoherstellers sollen bei der Pannenhilfe bevorzugt werden. Träfe
dies zu, müssten andere Mitglieder, die zeitgleich auf ihren
Automobilclub angewiesen sind, länger als nötig warten. Und all das
nur, weil der ADAC den Herstellern zumindest Bandbreiten für
Wartezeiten zugesagt haben soll und eine Strafe riskiert, wenn diese
überschritten wird.

Bislang sind die aktuellen Vorwürfe nicht bewiesen. Und der ADAC
weist sie mit Abscheu und Entsetzen zurück. Aber war dies nicht auch
die anfängliche Strategie beim Betrug mit dem „Gelben Engel“?
Leugnen, vertuschen und möglichst wenig Transparenz. Dieses Mal wird
die Wahrheit schwer zu ergründen sein, weil der Club vorsichtshalber
keine entsprechenden Statistiken führt.

Doch festzuhalten bleibt: Die Tippgeber für die neuerlichen
Negativschlagzeilen sind die eigenen Mitarbeiter. Was viel über das
Betriebsklima des Unternehmens aussagt, das doch eigentlich einen
Neuanfang starten wollte.

Das Motto des Vereins scheint neuerdings: Ist der Ruf erst
ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

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