Thüringische Landeszeitung: Wohin mit den Daten? / Kommentar von Florian Girwert zur Übernahme von Whatsapp durch Facebook

Niemand gibt einfach so 19 Milliarden Dollar
aus. Gründe für die Facebook-Investition in das Konkurrenzunternehmen
Whatsapp dürfte es mehrere geben. Man sorgt sich einerseits, dass die
jüngeren Nutzer abhanden kommen könnten, die das aufwändige Facebook
mit seinen vielen Möglichkeiten links liegen lassen und lieber eine
kleine App aufspielen, die sich auf das Verschicken von Bildern,
Texten oder Tönen an einen ausgewählten Personenkreis beschränkt.

Auf der Hut sein müssten Nutzer eigentlich bei beiden Anbietern.
Sie bieten bequeme Dienstleistungen, die scheinbar keine
Gegenleistung erfordern. Doch natürlich gibt man eine Menge von sich
preis. Facebook sammelt die Daten eifrig, um personalisierte Werbung
schalten zu können. Das muss man weder verachten noch gut finden –
aber man sollte sich dessen bewusst sein, wenn man den Dienst nutzt.
Whatsapp greift auf umfangreiche Daten seiner Nutzer zu – und
verspricht ihnen gleichzeitig, diese nicht für Werbung zu nutzen.

Da fragt man sich gelegentlich, wozu sie denn dann genutzt werden
sollen. 450 Millionen Nutzer, jeder zahlt nach dem ersten kostenlosen
Jahr einen Dollar pro Jahr – ob damit die Kosten gedeckt sind, ist
fraglich. Aber irgendwoher muss das Geld ja kommen.

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