Top-Performer im Unternehmen erkennen und binden

Wenn Unternehmen die Leistung von Mitarbeitern
beurteilen, dann gehen sie fast immer davon aus, dass ein Großteil
der Belegschaft eine durchschnittliche Leistung bringt. Jüngere
Untersuchungen legen aber vielmehr nahe, dass es nur einige wenige
Leistungsträger gibt, die den Löwenanteil des Erfolges ausmachen. Dr.
Nico Rose, Hochschullehrer an der International School of Management
(ISM), ist sich sicher: Für Unternehmen hätte das tief greifende
Konsequenzen, schließlich müssten Leistungsmessung, Vergütungssysteme
und Mitarbeitergewinnung komplett umstrukturiert werden.

Das Pareto-Prinzip lässt sich auf viele Bereiche im Unternehmen
anwenden: 80 Prozent der Aufgaben werden in 20 Prozent der Zeit
erledigt oder 20 Prozent der Produkte sorgen für 80 Prozent des
Umsatzes. In der Personalarbeit und im Management ist die Annahme,
dass ein kleiner Teil der Mitarbeiter für einen überproportionalen
Teil des Outputs verantwortlich ist, noch nicht angekommen. Hier geht
man noch immer von einer Normalverteilung der Leistungsbeiträge aus –
nicht ohne Folgen. „Wenn die Leistung in einem Unternehmen auf einer
Skala von eins bis fünf gemessen wird, dann ist es prinzipiell
unmöglich Leistungen zu erkennen, die in Wirklichkeit einer 15 oder
einer 90 entsprechen“, erklärt Rose das Problem. In der Praxis führt
das häufig dazu, dass die „Superstars“ im Unternehmen nicht erkannt
werden und frustriert weiterziehen. „Streng genommen empfiehlt es
sich allerdings, ganz auf die Leistungsmessung über Skalen zu
verzichten. Stattdessen sollten Kriterien gefunden werden, die den
tatsächlichen Output einer Person messen. Dies ist allerdings sehr
aufwendig für Unternehmen, weshalb die meisten diesen Weg nicht gehen
– langfristig vermutlich zu ihrem Nachteil.“

Konsequenzen hätten die Forschungsergebnisse aus Amerika auch für
die Gehaltsstrukturen. Unternehmen müssten sich trauen, deutlich
ungleicher zu bezahlen und vor allem für die „Superstars“ im
Unternehmen überproportional viel auszugeben. Neben
Leistungseinstufung und Vergütung hätte die Annahme auch Auswirkungen
auf die Mitarbeitergewinnung. „Unternehmen müssten deutlich mehr
Ressourcen aufwenden, um die wenigen Top-Performer zu finden und zu
halten. Wohingegen es vergleichsweise unwichtig wird, viele
Ressourcen in die Gewinnung der breiten Masse zu stecken.“ Allerdings
zeigt die Forschung auch, dass „Superstars“ vor allem im Team stark
sind und sie ihre Leistung auf Basis der Unterstützung von
„Sidekicks“ oder „Supportern“ erbringen. Deshalb kann es durchaus
sinnvoll sein, ein ganzes Team abzuwerben statt einzelne
Leistungsträger.

Das beschriebene Phänomen findet sich übrigens bei nahezu allen
Berufsfeldern, wird jedoch durch einige Faktoren stark begünstigt.
Dazu gehören unter anderem die Komplexität der Aufgaben und die
Möglichkeit selbstständig zu arbeiten. „Tatsächlich ist damit zu
rechnen, dass das ´Staraufkommen` in unserer modernen Arbeitswelt
steigen wird“, so Rose. „Schließlich genießen immer mehr Menschen bei
ihrer Arbeit hohe Freiheitsgrade und können durch digitale
Hilfsmittel ihre Performance eher verstärken.“

Der Artikel „Kennen Sie die Superstars im Unternehmen“ von Dr.
Nico Rose wurde erstmals im April 2019 im Personalmagazin
veröffentlicht.

Hintergrund:

Die International School of Management (ISM) zählt zu den
führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den
einschlägigen Hochschulrankings rangiert die ISM regelmäßig an
vorderster Stelle. Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main,
München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin. An der staatlich
anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird
der Führungsnachwuchs für international orientierte
Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen
Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich
durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus. Projekte in
Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte
Auslandssemester und -module an einer der über 180
Partneruniversitäten der ISM.

Pressekontakt:

Maxie Strate
Leiterin Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH – Gemeinnützige
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