Trainerausbildung

von Bernd Stelzer, Berufspädagoge, Waldkappel
„Es wird Zeit, dass ich mein Wissen und meine Erfahrungen auf die Straße bringe und an andere vermittele!“, mit diesen Worten erreichte mich in den letzten Tagen ein Anruf von einer Interessentin, die sich für eine Trainerausbildung interessierte. Es scheint so, als verspürten immer mehr Menschen den Drang ihr Wissen weitergeben zu müssen und das in einer Zeit in der sich die Wissenschaft der Erwachsenen-bildung stärker von dem wissensvermittelnden Unterricht abwendet, weil es an Nachhaltigkeit fehlt und weil vermittelnder Unterricht kaum, der heute so wichtigen, Kompetenzentwicklung dient. Da betreten Trainer Seminarräume mit Vorgedachtem und sind davon überzeugt, dass dieses für die Teilnehmern, die sie meist noch gar nicht kennen, genau das Richtige ist. Wen wundert es dann, wenn am Ende die Nachhaltigkeit, die Lernmotivation und der Glaube an das Vermittelte fehlt? Lernen
ist doch nicht wie Blumen gießen. Lernen ist ein Prozess und sollte in erster Linie der Kompetenzentwicklung dienen. Lernen nach vorgegebenem Rezept ist in der heutigen Zeit zum Scheitern verdammt, weil sich alles schnell verändert.
Es kommt in der Arbeitswelt immer stärker darauf an, neue Herausforderungen, die der Job mit sich bringt, selbstgesteuert zu meistern. In Ausbildungen und Aufstiegs-
fortbildungen ist die Entwicklung in Richtung des kompetenzbildenden Lernens klar
zu erkennen. Rahmenstoffpläne und Prüfungen wurden in den letzten Jahren umgestellt, lernen in Handlungsfeldern und fallbezogene Prüfungen sind längst in der Anwendung. In den zahlreichen Trainerausbildungen, die in den letzten Jahren aus dem Boden geschossen sind, ist ein Trend zur kompetenzbildenden Lehre nur in wenigen Ausnahmen zu erkennen. Nach wir vor werden Trainer vorrangig auf das praktizieren von vermittelndem Unterricht und kaum für die Anwendung von selbstgesteuertem, entdeckendem Unterricht ausgebildet. Nach wie vor geht man in Trainerausbildungen davon aus, das Lernen vorrangig in Seminarräumen stattfindet, obwohl sich E-learning rasant entwickelt. Doch wenn wundert das, in der sich schnell drehenden Zeit wird von vielen Auftraggebern nichts anderes als Vermittlungsdidaktik verlangt. Wenn Weiterbildung bessere Früchte tragen soll, als das heute der Fall ist, wird es einerseits notwendig, dass in den Fachabteilungen der Unternehmen, in denen über Bildungsmaßnahmen entscheiden wird und bei der
Ausbildung von Trainern, das Verständnis für moderne Aneignungsdidaktik reift.
Das bedeutet, dass eine Qualifikation in Richtung moderne Erwachsenepädagogik
für beide Gruppen unerlässlich sein wird. Informationen über moderne Trainerausbildungen erhalten Sie unter: http://www.vertriebsconsulting.de/ausbildung-trainer.html?id=84