Bereits Ende 2009 wurde ein kleines Minus eingefahren, wodurch bei einigen Herstellern Kurzarbeit angesagt war. Wiederum andere produzierten auf Halde und mussten mit Preisnachlassen um die Gunst der Käufer werben. In Österreich haben sich diese unterschiedlichen Strategien maßgeblich auf die Zulassungsstatistik ausgewirkt. Jahrzehnte lang war Steyr die Nummer eins auf dem österreichischen Traktormarkt. 2005 verdrängte erstmals New Holland den heimischen Traktorenbauer vom Podestplatz und behauptete sich auch die nächsten drei Jahre an der Spitze. Nach Änderungen im Vertriebsnetz kehrte Steyr auf die Gewinnerstraße zurück und nahm 2008 und 2009 erneut den ersten Platz in der Statistik ein.
Fendt Traktoren erstmals an der Verkaufsspitze
Die Marktoberdorfer Traktorenbauer aus dem Ostallgäu haben in der Zeit der Wirtschaftskrise mit einem attraktiven Preisangebot den Trend zu Fendt eingeleitet. Seit Jahresbeginn führt die Marke Fendt mit knapp 20 Prozent Marktanteil bei den Standardtraktoren bereits zum dritten Mal die Monatsstatistik an.
In der Krise laufen offenbar die Dinge anders als geplant. Obwohl John Deere schon vor mehreren Jahren die Marktführerschaft in Österreich als klares Ziel definierte, gelang dies jetzt dem lange Zeit fünftplatzierten Fendt. Die Ostallgäuer Traktorenbauer schafften dieses Kunststück sogar mit einem passablen Polster und verdrängten damit die heimische Marke Steyr von der Spitze. Fendt ist somit unter den Top Ten der einzige Hersteller, der bei den Marktanteilen ebenso wie bei den Stückzahlen kräftig zulegen konnte. Die nächsten Monate werden zeigen, was nach zwei erfolgreichen Steyr-Jahren der neuen Nummer eins am österreichischen Traktormarkt entgegengehalten werden kann.