Trierischer Volksfreund: Kommentar zuÄgypten/Mubaraks Rücktritt: Friedlich, aber unbeirrbar

Glückwunsch an die Ägypter. Nicht nur, weil sie
bewiesen haben, dass kein Diktator auf Dauer gegen ein entschlossenes
Volk regieren kann. Sondern auch, weil sie in einer Situation größten
Zorns friedlich geblieben sind. Friedlich, aber unbeirrbar. Das lässt
hoffen, dass es auch einen dauerhaft gewaltfreien Weg von der
Diktatur zur Demokratie geben könnte. Auch wenn es schwierig und
risikoreich wird.

Die westlichen Demokratien sollten sich dabei mit guten
Ratschlägen und Besserwissereien tunlichst zurückhalten. Mit ihrem
erbärmlichen Taktieren der letzten Tage, ihrem Misstrauen gegenüber
der Demokratiebewegung, ihrer mangelnde Bereitschaft, Stellung zu
beziehen, haben sie die Chance verpasst, Wiedergutmachung zu leisten
für die jahrzehntelange Unterstützung von Mubarak, von der jetzt
keiner mehr etwas wissen will. Wenn in Ägypten, was eine Katastrophe
wäre, radikale Kräfte die Oberhand gewinnen, dann auch, weil die USA
und Europa dem ägyptischen Volk nicht den allergeringsten Grund
geliefert haben, auf ihre Freundschaft zu vertrauen. Dem tunesischen,
algerischen oder libyschen übrigens auch nicht.

Worauf es jetzt ankommt, ist, einen ökonomischen Zusammenbruch des
Landes zu verhindern. Wenn die Tourismus-Industrie wieder anläuft,
wenn Handel und Wandel florieren, ist das die beste Versicherung
gegen islamistische Verführer.

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Trierischer Volksfreund
Oliver Haustein-Teßmer
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