Mehr als 200 Teilnehmer aus Russland und der Türkei besuchten am 
21. März 2013 eine gemeinsame Tagung des St. Petersburger 
Internationalen Wirtschaftsforums und des türkischen Industrie- und 
Wirtschaftsverbandes TUSIAD in Istanbul. Das Motto der Veranstaltung 
war: „Türkei und Russland – ökonomische Integration als Motor von 
regionaler Entwicklung“. Die Sitzung wurde mit Ansprachen von 
Selahattin Çimen, dem stellvertretenden Unterstaatssekretär des 
Ministeriums für Energie und natürliche Ressourcen der Republik 
Türkei, und Igor Koval, dem Leiter der Abteilung für 
Investitionspolitik und die Entwicklung öffentlich-privater 
Partnerschaften des Wirtschaftsministeriums der Russischen 
Föderation, eröffnet. Als Moderator fungierte Daniel Dombey, 
Türkeikorrespondent der Financial Times.
   Die Teilnehmer der Diskussionsrunde beschrieben ihre 
geschäftlichen Erfahrungen in den beiden Ländern, konstatierten ein 
beispielloses Wachstum der gegenseitigen Investitionen und 
identifizierten die Prioritäten für die langfristige Kooperation 
zwischen Russland und der Türkei:
   Im Hinblick auf türkische Investitionen in Russland haben wir 
festgestellt, dass das Land ein wesentlich berechenbarer Markt 
geworden ist und dass die russische Wirtschaft zunehmend in der 
Türkei investiert, insbesondere im Energiesektor.
   Wir müssen die Beziehung insgesamt betrachten und nicht nur eine 
ausgeglichene Handelsbilanz anstreben, sondern auch nach Wegen 
suchen, um den Handels- und Investitionsverkehr auf beiden Seiten 
attraktiver zu gestalten.
   Es muss noch ein gewisser Grad von Bürokratie abgebaut werden, um 
den Handel und die Investitionen auf beiden Seiten einfach zu machen.
Tayfun BayazIt, Vizevorsitzender des Vorstands, TUSIAD
   Innerhalb der vergangenen 10 bis 15 Jahre haben die Republik 
Türkei und die Russische Föderation bilaterale Beziehungen aufgebaut,
wie sie auf der ganzen Welt selten sind. Es wurde eine grossartige 
Dynamik geschaffen.
   Selahattin Çimen, stellvertretender Unterstaatssekretär des 
Ministeriums für Energie und natürliche Ressourcen der Republik 
Türkei
   Der dynamischste Aspekt unserer Wirtschaftsbeziehungen ist die 
Entwicklung der gegenseitigen Investitionen. Dies ist etwas, dem wir 
besondere Aufmerksamkeit widmen. Zu den grössten Projekten gehören 
der Bau eines Atomkraftwerks in der Türkei sowie die Übernahme der 
türkischen DenizBank durch die russische Sberbank.
   Igor Koval, Leiter der Abteilung für Investitionspolitik und die 
Entwicklung öffentlich-privater Partnerschaften des 
Wirtschaftsministeriums der Russischen Föderation
   Im vergangenen Jahr kaufte die Sberbank die DenizBank für 4,1 Mrd.
US-Dollar. Dabei handelte es sich um Russlands grösste 
Einzelinvestition in seiner gesamten Geschichte.
   Es besteht eine bemerkenswerte Asymmetrie zwischen den beiden 
Wirtschaftsräumen: der eine ist energiereich, der andere 
energiehungrig. Da sie sich dadurch aber auch gut ergänzen, halte ich
die Investition der Sberbank in der Tükei für einen strategischen und
sehr wichtigen Schritt, denn wir sichern uns gegenseitig auf 
natürliche Weise ab.
Hakan Ate?, Präsident und CEO, DenizBank
   Nicht nur der Handel zwischen den beiden Ländern ist wichtig, 
sondern auch die Investitionen. Handel an sich reicht nicht. Man muss
die Investitionen fördern, um zwei Länder näher aneinander 
heranzuführen. Handel ist viel einfacher als Investitionen. Beim 
Handel geht es um den grenzüberschreitenden Verkehr von Waren und 
Dienstleistungen. Bei Investitionen stellt sich die Frage, wie viel 
Vertrauen man hat, dass seine Investitionen in einen bestimmten Markt
geschützt sind, und wie zuversichtlich man seine Wachstumsaussichten,
Renditechancen und letzten Endes die Möglichkeiten einschätzt, sein 
Geld abzuziehen und woanders anzulegen. Eine solche Entscheidung 
beruht auf langfristigeren Beziehungen als der Handel.
Sean Glodeck, Direktor des Russischen Direktinvestitionsfonds
   Nach unserer Ansicht können wir Anlegern aus anderen Ländern, die 
einen Gang nach Russland scheuen, als eine sehr gute Brücke dienen. 
Wir können sie nach Russland bringen und ihnen erklären, wie man dort
Geschäfte macht.
Kaan Arsla, Vorstandsmitglied der Rönesans Holding
   Wir gehen nicht einfach in ein Land und bauen dort ein 
Atomkraftwerk – die Hälfte der Arbeit wird von türkischen 
Vertragspartnern geleistet. Solche Grossprojekte dienen nicht nur dem
Transfer von Baufähigkeiten oder Know-how, sondern auch der 
Weitergabe von Technologien. Das ist, was die Türkei braucht. 
Russland wird nicht einfach ein Kraftwerk bauen und Strom verkaufen –
es wird die Technologie exportieren.
Rauf Kasumov, stellvertretender Direktor des Atomkraftwerks Akkuyu
   Wir haben keine Probleme und stehen keinen Hindernissen gegenüber.
Alle Fragen werden im normalen Geschäftsverlauf geklärt und wir 
bewerten unsere Präsenz in der Region als sehr positiv.
   Ivan Pronin, Direktor der Abteilung für Investitionsprojekte von 
Inter RAO UES
   Die Diskussionsrunde zum Thema „Türkei und Russland – ökonomische 
Integration als Motor von regionaler Entwicklung“ fand im Vorfeld des
St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums (St Petersburg 
Economic Forum, SPIEF) statt, einem jährlichen Gipfeltreffen zu 
wirtschaftlichen Themen, bei dem die Geschäftsführer grosser 
russischer und internationaler Unternehmen, Staatschefs und 
politische Entscheidungsträger zusammenkommen. Das SPIEF 2013 findet 
vom 20. bis 22. Juni in St. Petersburg statt. Weitere Informationen 
erhalten Sie unter: http://www.forumspb.com.
Pressekontakt:
Medienanfragen: St. Petersburg International Economic Forum,
+7(812)635-80-18, media@forumspb.com
Weitere Informationen unter:
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