TÜV Rheinland hat das Geschäftsjahr 2016 erfolgreich 
abgeschlossen. Das Jahresergebnis des weltweit tätigen 
Prüfdienstleisters für Qualität und Sicherheit stieg um über 34 
Prozent auf 122,6 Millionen Euro (2015: 91,3 Millionen Euro). Der 
Umsatz von TÜV Rheinland stieg um 1,9 Prozent von 1,88 auf 1,92 
Milliarden Euro. Bei konstanten Wechselkursen lag der Umsatz bei 1,94
Milliarden Euro oder um 3,1 Prozent über dem Vorjahr. Die 
EBIT-Rendite stieg um 1,5 Prozentpunkte von 4,9 auf 6,4 Prozent. Die 
Investitionen von TÜV Rheinland lagen wie im Geschäftsjahr 2015 
erneut über 90 Millionen Euro und erreichten 92,8 Millionen Euro.
   „Um es in einem Satz zu sagen: Wir sind gut unterwegs. 2016 war 
ein gutes Jahr für unser Unternehmen. Wir konnten unser Ergebnis und 
unsere Profitabilität steigern. Wir konnten die Umsatzrendite 
deutlich anheben und gleichzeitig wachsen, wenn auch moderat. Damit 
sind wir den ersten Schritt auf dem Weg gegangen, den wir einschlagen
wollten. Dies stimmt uns insgesamt zufrieden“, so Dr.-Ing. Michael 
Fübi, Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland AG. Auch für die 
kommenden Jahre seien erhebliche Investitionen und weiteres Wachstum 
geplant. Aktuell sind allein weit über 500 offene Stellen weltweit 
bei TÜV Rheinland zu besetzen, die Hälfte davon in Deutschland.
   Umsatz spiegelt Internationalität und Vielfalt der 
Dienstleistungen Etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes 
erwirtschaftet TÜV Rheinland heute außerhalb Deutschlands. In 
Deutschland legte der Umsatz 2016 um 2,8 Prozent oder 26 Millionen 
Euro auf nun 955 Millionen Euro zu. Der Umsatz außerhalb Deutschlands
stieg leicht auf 963 Millionen Euro (plus 11 Millionen Euro).
   Einmal mehr waren die wichtigsten Wachstumsregionen Asien sowie 
die Region India, Middle East, Africa. Eine neue Tochtergesellschaft 
kaufte TÜV Rheinland 2016 in den Maghreb-Staaten. Neu gegründet wurde
ferner eine Tochtergesellschaft in der Schweiz vor allem zum Aufbau 
des Bahn- und Energiegeschäfts. Unverändert schwierig gestaltete sich
2016 das Geschäft in Brasilien; die lokale Wirtschaft schrumpfte dort
erneut, und zwar um dramatische 3,5 Prozent.
   Unterschiedlich verlief die Entwicklung auch in den sechs 
Geschäftsbereichen, in denen TÜV Rheinland organisiert ist: Industrie
Service, Mobilität, Produkte, Academy & Life Care, ICT & Business 
Solutions sowie Systeme.
   Der Industrie Service als größter Geschäftsbereich hat 2016 
insgesamt einen leichten Umsatzrückgang auf 520 Millionen Euro zu 
verkraften. Dies ist besonders dem niedrigen Ölpreis und der 
Entwicklung in Brasilien geschuldet. Das deutsche Geschäft hat sich 
dagegen positiv entwickelt. Leicht gewachsen ist der Geschäftsbereich
Mobilität unter anderem mit den klassischen Fahrzeuguntersuchungen 
und Autoservice um 15 Millionen Euro oder 3,2 Prozent auf nun 486 
Millionen Euro. Weltweit prüft TÜV Rheinland inzwischen jährlich über
9,5 Millionen Fahrzeuge.
   Der Geschäftsbereich Systeme mit der Zertifizierung von 
Managementsystemen konnte 2016 um 2,5 Prozent auf 166 Millionen Euro 
Umsatz wachsen. Dies gilt vor allem für die kundenspezifischen Audits
durch unsere Fachleute, waren gefragt. Academy & Life Care mit 
Leistungen rund um die Menschen in ihrem Arbeitsumfeld steigerte den 
Umsatz um 6,8 Prozent auf 219 Millionen Euro. Sowohl die 
Bildungsthemen wie auch die Aspekte Gesundheitsmanagement und 
Arbeitssicherheit haben das Geschäft von TÜV Rheinland positiv 
geprägt. Weniger erfreulich verlief die Entwicklung des 
Geschäftsbereichs ICT & Business Solutions mit einem leichten 
Umsatzrückgang um 2 Millionen Euro auf 131 Millionen Euro. Die 
Abkürzung ICT steht für „Information and Communication Technology“. 
Der Bereich bündelt Dienstleistungen für IT-Services, Cyber Security 
und Telekommunikationsinfrastruktur. Positiv entwickelten sich hier 
vor allem die Felder IT Services und Cyber Security. Hier besteht ein
erheblicher Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die TÜV Rheinland 
weltweit sucht.
   Das stärkste Wachstum hatte 2016 der Geschäftsbereich der 
Produktprüfungen zu verzeichnen. Das Plus von 7 Prozent oder 34 
Millionen Euro auf nun 519 Millionen Euro ist vor allem auf die 
Entwicklung in Deutschland und Asien zurückzuführen. Stark 
nachgefragt sind Prüfungen im Bereich Schadstoffe und Textilien sowie
Electrical. Neue Prüfungen für neue Produkte und neue Technologien 
treiben bei den elektrischen Prüfungen die Entwicklung – Stichworte 
sind Vernetzung und Funktechnologien.
   Dr. Fübi: „Wir konnten im Ergebnis fast überall zulegen. Die breit
gefächerten und global aufgestellten Leistungen von TÜV Rheinland 
machen es uns möglich, auf Marktveränderungen schnell zu reagieren 
und Schwächen einzelner Branchen durch Stärken an anderer Stelle zu 
kompensieren.“
Weltweit Fachkräfte gesucht
   Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg 2016 bei TÜV 
Rheinland leicht um 41 auf 19.671 weltweit. Dies ist die Zahl der 
Beschäftigten umgerechnet auf Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt. 
In Deutschland beschäftigte das Unternehmen 8.286 Mitarbeiterinnen 
und Mitarbeiter, dies entspricht 243 mehr als im Jahr 2015. Die 
Mitarbeiterzahl außerhalb Deutschlands sank um 202, was 
ausschließlich auf die Entwicklung in Brasilien zurückzuführen ist; 
in anderen Ländern ist die Zahl der Mitarbeiter weiter gewachsen.
   „Wir schaffen weiterhin Arbeitsplätze, in den letzten zehn Jahren 
mehr als 10.000″, so Dr. Fübi. Aktuell zeigen allein in Deutschland 
280 offene Stellen den großen Bedarf, weltweit sind derzeit über 500 
Stellen bei TÜV Rheinland zu besetzen. Dies hat aus Sicht von Dr. 
Fübi einfache Gründe: „Wir sind als Wegbegleiter technischer 
Innovationen an zahlreichen Zukunftsthemen beteiligt; so wie sich die
Wirtschaft und unser Leben verändert, tun dies auch unsere Aufgaben. 
Gleichzeitig wächst die Bedeutung technischer Überwachung, Inspektion
und Zertifizierung in vielen Ländern weiter an.“ Selbst ein Megatrend
wie die Digitalisierung werde im Kern nichts daran ändern, dass TÜV 
Rheinland vom Wissen und der Kompetenz der Mitarbeiterinnen und 
Mitarbeiter lebe, so der Vorstandsvorsitzende weiter.
Positive Entwicklung der Finanzlage
   Das Eigenkapital von TÜV Rheinland erhöhte sich 2016 um 28,4 
Millionen Euro auf 346,2 Millionen Euro. Auch die Eigenkapitalquote 
verbesserte sich von 17,7 auf 18,4 Prozent. Der Cashflow hat sich mit
163,4 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2015 um 5,4 Prozent erheblich
erhöht. Grund für die Erhöhung des Cashflow ist neben dem 
Konzernjahresüberschuss von 66 Millionen Euro ein konsequentes 
Management des Net-Working-Capital. Die Entwicklung der Finanzlage 
sei positiv zu bewerten: „Je besser unser Cashflow, desto leichter 
fällt es uns, Investitionen oder Akquisitionen zu tätigen“, so 
Vincent Furnari, Finanzvorstand von TÜV Rheinland, mit Blick auf das 
abgelaufene Geschäftsjahr.
Investitionen weiter auf hohem Niveau
   Erneut investierte TÜV Rheinland 2016 mit 92,8 Millionen 
erheblich, insbesondere in Prüf- und Laborkapazitäten sowie 
IT-Infrastruktur und Software. Damit erreichten die Investitionen 
fast das Niveau des Jahres 2015 (97,3 Millionen Euro). Auch in den 
kommenden Jahren plant TÜV Rheinland dieses Investitionsniveau 
mindestens zu halten – unabhängig von etwaigen Akquisitionen. Neben 
den Investitionen von insgesamt fast 70 Millionen Euro, die am Sitz 
der Konzernzentrale in Köln in den letzten Jahren getätigt wurden, 
investierte TÜV Rheinland vor allem in strategische Zukunftsfelder 
des Geschäfts.
   Labore sind beispielsweise für die Schadstoffprüfung, die Prüfung 
der Energieeffizienz und der elektromagnetischen Verträglichkeit von 
Produkten entstanden. Hinzu kamen intern der Ausbau der 
IT-Infrastruktur und Investitionen in Telekommunikation und Software,
die maßgeblich für weiteres weltweites Wachstum sind, aber ebenso die
Grundlage für die zunehmende Digitalisierung des Prüfgeschäfts 
bilden.
   Digitalisierung hat für TÜV Rheinland drei Dimensionen 
gleichzeitig: erstens nach innen den Ausbau der IT-Infrastruktur, 
zweitens die Digitalisierung der Prüfdienstleistungen und geprüfter 
Produkte – Stichworte Verarbeitung von Messdaten und fortschreitende 
Vernetzung – sowie drittens die Entwicklung von neuen Leistungen für 
die Unternehmen und Organisationen der IT-Branche und 
Internetwirtschaft selbst. Vorstandsvorsitzender Dr. Fübi: „Es geht 
darum, die gesamte Organisation TÜV Rheinland für die immer stärker 
digitalisierte Welt zu befähigen.“
Neue Chancen durch Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung
   Massiv verändert die zunehmende Vernetzung von Produkten, 
Komponenten, Gegenständen das Geschäft von TÜV Rheinland. Diese 
Vernetzung gilt privat mit dem Smart Home oder mobiler Kommunikation 
ebenso wie in großen Teilen der Wirtschaft, beispielsweise bei 
industrieller Fertigung, Logistik und Mobilität. TÜV Rheinland 
investiert deshalb erheblich in Prüfkapazitäten für elektrische 
Komponenten und Funktechnologien. Konkret geht es hierbei um die 
Prüfung und Zertifizierung von Drahtlos-Standards, beispielsweise 2G,
3G, 4G, Bluetooth, Wi-Fi, ZigBee oder zukünftig 5G. Weitere neue 
Technologien sind in der Umsetzung – etwas solche, die sich für den 
Austausch geringer Datenmengen bei geringem Energieverbrauch über 
größere Distanzen eignen. Im Frühjahr 2017 eröffnete TÜV Rheinland im
kalifornischen Silicon Valley deshalb ein zweites, 1.100 Quadratmeter
großes Laborzentrum, das dank modernster Technologie die Prüfzyklen 
auf einen Bruchteil der früheren Zeitspanne verkürzt und so Kosten 
spart. Prüfungen, die in der Vergangenheit bis zu 30 Minuten gedauert
haben, wurden auf rund 10 Sekunden verkürzt.
   Zunehmende Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung 
beschäftigen die Fachleute von TÜV Rheinland auch in traditionellen 
Geschäftsbereichen der Mobilität und der Industrieprüfung. Im 
Industrie Service arbeiten hochspezialisierte Experten rund um das 
Thema der funktionalen Sicherheit von Komponenten, Systemen, Anlagen.
Die funktionale Sicherheit zielt darauf ab, bei technischen Anlagen 
und Systemen die Sicherheitsrisiken zu verringern, die unmittelbar 
mit der korrekten Funktion der Anlage zusammen hängen. Technischer 
Wandel verändert hier die Arbeit zwangsläufig permanent; die Chancen 
und Risiken der Automatisierung wirken hier jedoch besonders schnell 
und umfassend. Das Konzept der „Security by Design“ führt deshalb bei
TÜV Rheinland bereits Fachleute für funktionale Sicherheit 
industrieller Anlagen mit den Experten für Cyber Security zusammen.
   Von wachsender Bedeutung ist der Bereich „Future Mobility 
Solutions“ bei TÜV Rheinland, der sich mit alternativen Antrieben, 
aber auch Automatisierung und Digitalisierung in der 
Mobilitätsbranche beschäftigt – allem voran mit der Entwicklung zum 
autonomen Fahren im Straßenverkehr. Diese betrifft Fahrzeuge und 
deren Homologation, Funktion und technische Überwachung ebenso wie 
die Schaffung „intelligenter“ Infrastruktur. Alles zusammen muss so 
verlässlich und flexibel angelegt sein, dass es die schrittweise 
Entwicklung zum vollautonomen Fahren ermöglicht – ein Prozess über 
Jahrzehnte.
Beitrag zu Lebensqualität als „Motor einer modernen Gesellschaft“
   TÜV Rheinland wird diese Trends in den kommenden Jahren für 
weiteres Wachstum nutzen und sieht sich bestens aufgestellt, um den 
digitalen Wandel für Menschen und Wirtschaft positiv zu gestalten. 
Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. Michael Fübi: „Seit inzwischen 145 
Jahren stehen wir für Qualität und Sicherheit von Mensch, Technik und
Umwelt. Das ist unser Auftrag. Dieser Dreiklang wird ergänzt um neue 
Dimensionen der Qualität und Sicherheit beispielsweise in der 
Digitalisierung und der Globalisierung. Technische Innovationen zur 
Marktfähigkeit zu bringen bedeutet für uns, dass Produkte und 
Technologien den Menschen und der Umwelt nutzen. Im Ideal tragen wir 
so gemeinsam zu mehr Lebensqualität und zur Bewältigung globaler 
Herausforderungen bei. In diesem Sinne sehen wir uns als Motor einer 
modernen Gesellschaft.“
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