tz München: 220 000 Betreuungsplätze fehlen: Peinliches Totalversagen

Das Problem ist alles andere als neu: In
Deutschland gibt es zu wenig Betreuungsplätze für die Kleinsten.
220 000 fehlen und im nächsten Jahr haben Eltern eigentlich
einen Rechtsanspruch. Doch was nützt so ein Anspruch, wenn der Platz
einfach nicht da ist. Es führt zu der absurden Situation, dass Eltern
schon ihre noch nicht geborenen Kinder in der Krippe anmelden – und
sich trotzdem nicht sicher sein können, dass sie einen der begehrten
und teuren Plätze ergattern. Das ganze ist ein Totalversagen der
Politik. Seit der Krippenausbau 2005 beschlossen wurde, lässt die
Politik die Zügel schleifen und schleicht sehenden Auges in die
Katastrophe. Einige Eltern haben das Glück, bei einem Arbeitgeber zu
arbeiten, der für seine Mitarbeiter Kita-Plätze reserviert hat –
dabei wäre es die Aufgabe des Staates, für eine ordentliche Betreuung
der Kleinsten zu sorgen. Wenn jetzt die Politik darüber nachdenkt,
die Qualitätsstandards für Kitas herunterzuschrauben, um einfach mehr
Kinder in eine Gruppe zu stecken, verhöhnt sie die Eltern. Von ihrem
Versagen kann die Politik so jedenfalls nicht ablenken.

Marc Kniepkamp

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