Seit zwei Jahren kämpfen die Euro-Retter gegen das
drohende Ende der Gemeinschaftswährung. Ein Befreiungsschlag ist
ihnen dabei nicht gelungen. Trotz aller Garantien und Bürgschaften
droht der September zum Schicksalsmonat für den Euro zu werden. Die
Euro-Retter denken zu kurz. Ihnen fehlt der Mut zum großen Wurf – und
zur Wahrheit. Die bedeutet für die Krisenländer harte Einschnitte und
für Deutschland eine Vergemeinschaftung der Schulden, wie sie
SPD-Chef Sigmar Gabriel jetzt fordert. Wer den Euro retten will,
kommt um diese Schritte nicht herum. Die Aufgabe der deutschen
Politik ist es jetzt, strikte Schuldengrenzen einzufordern. Am Ende
dieses Prozesses muss der vielbeschworene Geburtsfehler des Euro
korrigiert werden. Die Nationalstaaten werden notwendigerweise
Sourveränitätsrechte nach Brüssel abgeben müssen, sonst lassen sich
die Schuldengrenzen nicht kontrollieren. Deshalb muss die Politik so
schnell wie möglich die Weichen für eine politische Union stellen,
die demokratisch legitimiert ist. Eine europäische Volksabstimmung
wäre ein erster Schritt in diese Richtung.
Marc Kniepkamp
Pressekontakt:
tz München
Redaktion
Telefon: 089 5306 505
politik@tz-online.de
Weitere Informationen unter:
http://