Der Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband
sagt ein massives Hauptschulsterben voraus: Das ist keine
Schwarzseherei, sondern die Anwendung einfacher Rechenarten. Ein
Fehler in den Augen des Kultusministers dürfte sein, dass der Verband
immer noch von Hauptschulen spricht, obwohl die doch jetzt das
Wapperl Mittelschule tragen. Überlebensrelevant aber wird die
Umbenennung auch nicht sein. BLLV-Präsident Wenzel schlägt zwei Wege
vor, mit denen die meisten kleinen Schulen erhalten werden könnten –
aber der Mann muss sich anhand von Erfahrungswerten ausrechnen
können, dass er mit seinen Reformen auch diesmal wieder auf Granit
beißen wird. Zwar hat es durchaus auch in Bayern Schulreformen
gegeben – sechsstufige Realschule, G 8, die Umbenennung von
Hauptschulen – aber sie wurden von oben verordnet. Wo kämen wir hin,
wenn plötzlich Pädagogen mitreden würden, wenn es um das Wohl der
Schüler geht! Ihr Ruf nach einer Gemeinschaftsschule wird von der CSU
seit jeher so verteufelt, dass sie jetzt gar nicht mehr als
Lebensretterin für gefährdete Schularten taugen könnte. Es ist zu
spät.
Barbara Wimmer
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