tz München: Das Fernduell der Seehofer-Erben: Kronprinz contra Kronprinzessin

Wenn Angela Merkel sagen würde, sie weiß noch
nicht, ob sie 2013 wieder antritt, würde das ein politisches Erdbeben
auslösen. Wenn Horst Seehofer im Sommerurlaub „mit Blick auf
Wildschweine und Rehe“ über seinen möglichen Rückzug aus der Politik
nachdenkt, nimmt das keiner ernst. In der CSU zweifelt niemand daran,
dass Seehofers Machtlust groß genug ist, dass er–s 2013 wissen will –
erstmals, denn einer Wahl stellen musste sich der bayerische
Ministerpräsident bislang ja nicht. Aber auch, wenn die Wähler
Seehofers Kokettieren mit seiner Kandidatur nicht so richtig ernst
nehmen – seine Nachdenkphase im Altmühltal macht auch seine
potenziellen Nachfolger nachdenklich. Markus Söder redet ganz offen
darüber, dass er sich zum künftigen CSU-Chef und bayerischen
Ministerpräsidenten berufen fühlt. Wer beobachtet, wie Söder sich wie
ein Chamäleon in jedem politischen Amt verwandelt, kann sich durchaus
vorstellen, dass er auch den Farbwechsel zum Landesvater hinbekommt.
Nur: Dummerweise müsste Söder zuvor gewählt werden – und weder bei
den Bayern noch in der eigenen Partei kommt der Finanzminister gut
an. Da setzt Ilse Aigners Machtkampf an. Mit einer Sympathie-Kampagne
arbeitet sie sich heimlich, still und leise zur eigentlichen
Kronprinzessin hoch. Ihr entscheidender Vorteil ist: Sie könnte
Wahlen gewinnen!

Klaus Rimpel

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