Und wieder wird eine „rote Linie“ überschritten:
Erstmals müssen deutsche Steuerzahler nicht einen Staat, sondern
marode Banken vor der Pleite retten! Jeder Deutsche, vom Baby bis zum
Greis, garantiert mit 365 Euro für spanische Banken, die ihren Kunden
faule Immobilien-Kredite angedreht haben. Wir stützen jetzt also
nicht nur Staaten, die über ihre Verhältnisse gelebt haben, sondern
auch Banken, die schlecht oder sogar unseriös gewirtschaftet haben.
Denn es gibt ja durchaus spanische Geldhäuser wie die Bank Santander,
die die Krise besser bewältigen als die marode Konkurrenz. Insofern
ist die europäische Banken-Rettungsaktion auch eine gigantische
Wettbewerbsverzerrung. Begründet wird die Hilfe mal wieder mit dem
magischen Wörtchen „systemrelevant“: Im Umkehrschluss heißt das aber,
dass Konzerne, Versicherungen und Banken, die von der Politik den
Stempel „systemrelevant“ bekommen, sich alle erdenklichen
Fehlspekulationen und größenwahnsinnigen Risiken leisten können. Denn
sie haben ja die Rückversicherung: Wenn–s schief geht, rettet uns der
europäische Steuerzahler!
Klaus Rimpel
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