Die meisten Politiker brauchen noch gar nicht aus
ihrem Auto gestiegen zu sein: Zu oft endet mit ihrer Vorfahrt auch
die Rolle als Vorbild. Zumindest beim Klimaschutz: Bis zu zweieinhalb
mal mehr schädliches Kohlendioxid als empfohlen pusten Deutschlands
Minister und Regierungschefs in die Luft – so sie sich überhaupt
trauen, Einblick in ihre Garagen zu gewähren. Ganz vorne dabei sind
mal wieder auch die Bayern: Sorgenvoll inszenierte sich einst die
weiß-blaue Staatsregierung wegen der Erderwärmung bei einer
Kabinettssitzung extra auf der Zugspitze – und braust heute mit der
dicksten Dienstflotte der Republik herum. Natürlich ist es im
Interesse aller, dass unsere vielreisenden Entscheider entspannt und
mit klarem Kopf am Ziel ankommen. Doch bei der Klimapolitik helfen
nur Taten und keine heiße Reden-Luft. Und: Was gäbe es für eine
schönere und authentischere Werbung für die Industrie, wenn unsere
Politiker auf sparsamere Modelle umsatteln würden? Aus- und Umsteigen
ist daher angesagt – nicht nur bei der Atompolitik! Walther
Schneeweiß
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