„Deutlich steigern“ wollen die DAX-Konzerne die
Frauenquote in ihren Führungsetagen. Toll! Gezwungen werden sie dazu
von der Bundesregierung nicht. Für die „freiwillige Verpflichtung“
hat Familienministerin Kristina Schröder das putzige Wörtchen
„Flexi-Quote“ erfunden. Die Top-Manager hätten sogar mit dem
Verdoppeln oder der Vervielfachen der Quote prahlen können – wäre
alles möglich bei so geringen Ausgangswerten. Das proklamierte Jahr
der Frau endet also mit einer armseligen Absichtserklärung. Kaum
anzunehmen, dass sich Deutschland bei der Frauen-Gleichstellung auf
diese Weise bald von Platz 13 hinter Lesotho und Südafrika
vorarbeiten kann. Zu den Kriterien des Ländervergleichs gehört
beispielsweise auch die Entlohnung. Hierzulande verdienen Frauen für
die gleiche Arbeit ein Drittel weniger, das stellte sich auch heuer
heraus. Einen Lichtblick gab es 2011: Die CSU führte die Frauenquote
ein! Bei den DAX-Konzernen, findet Parteichef Seehofer jetzt,
braucht–s sowas nicht. Möglicherweise schreitet Brüssel ein und
zwingt Deutschland auf den Weg zur Gleichberechtigung. Es gibt
eindeutige Vorteile an der EU!
Barbara Wimmer
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