tz München: Super bald überall billiger Ein Sieg der Verbraucher

Der Verbraucher hat gesprochen und die mächtigen
Mineralölkonzerne besiegt: Die anhaltende strikte Kaufverweigerung
des angeblichen Biosprits E10 durch die Autofahrer in Deutschland hat
Aral, Shell & Kollegen jetzt in die Knie gezwungen. Die Produktion
des ungeliebten E10 wird gedrosselt und das für alle Benzinmotoren
verträgliche Superbenzin mit nur fünf Prozent Ethanolanteil
bundesweit wieder eingeführt – zu günstigeren Preisen. Egal, was
letztlich die Ursache für die Verweigerungshaltung der Autofahrer war
– die Angst um den fahrbaren Untersatz oder  die nachhaltige
Umwelteinsicht, nicht unnötig Lebensmittel für Sprit zu opfern -,
Mineralölkonzerne und Öllobby sind letztlich vor den Verbrauchern
eingeknickt. Ein Signal, das Mut und Selbstvertrauen bringt. Es
beweist, dass wir dem kühlen Kommerzdenken vieler Konzerne nicht
gänzlich hilflos ausgeliefert sind. Spannend wird jetzt, wie
Finanzminister Schäuble auf die E10-Pleite reagiert. Doch die
Hoffnung, dass er die Geldstrafen für zu wenig verkauften Biosprit
aussetzt, sind gering.

Uwe Fajga

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