Der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario
Draghi, wehrt sich, die Bundesbank wehrt sich, die Kanzlerin wehrt
sich. Aber der Druck der unter immer höheren Zinsen stöhnenden
Schuldenstaaten wird nicht nachlassen, das Euro-Problem mit der
Gelddruckmaschine zu lösen. Leider haben wir in dieser Euro-Krise
schon allzu oft klare Neins gehört, die bald nebulöser wurden und
sich am Ende völlig auflösten. Deshalb bleibt die Befürchtung, dass
am Ende doch die Verzweiflungstat kommt, die Notenbanker und
Bundesregierung verhindern wollen: Die EZB kauft die Anleihen von
Griechenland, Italien und Co. in Massen auf. Oder es kommen doch noch
die Euro-Bonds, durch die auch der deutsche Steuerzahler für
Berlusconis oder Papandreous Schulden aufkommen muss. Die einzige
Hoffnung ist, dass die neuen Regierungen in Athen und Rom es
tatsächlich schaffen, Korruption und Verwaltungsschlendrian rasch in
den Griff bekommen. Nur dann werden die Märkte ihnen eine echte
Trendwende abnehmen. Und nur dann können sie ihre Wirtschaft wieder
in Schwung bringen. Und nur dann wäre die deutsche Hilfe gut
investiert.
Klaus Rimpel
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