Über 11.000 Menschen gegen Rechtsrock-Konzert in Mattstedt

Auf dem Gelände der ehemaligen
Kunstharzfabrik Ilmtal-Beier KG sind nicht nur chemische Altlasten zu
finden. Am 25. August soll dort mit einem Rechtsrock-Konzert auch
faschistisches Gedankengut verbreitet werden. Zwei Wochen vor der
Veranstaltung im thüringischen Mattstedt formiert sich dagegen immer
mehr Widerstand. Den Appell von WeAct, dieses Konzert zu verhindern,
haben innerhalb von neun Tagen über 11.000 Menschen online
unterzeichnet.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fordern von
Ministerpräsident Ramelow, Innenminister Maier sowie von
Landesverwaltungs- und Landsratsamt alles zu unternehmen, um das
Konzert zu verhindern. „Als Menschen im Weimarer Land sehen wir am
Horizont fast immer das Mahnmal von Buchenwald“, sagt Max Reschke,
ein Vertreter des Netzwerk Buntes Weimarer Land. „Ich kann nicht
verstehen, wie wir Strömungen haben können, die gegen einzelne
Gruppen oder Personen hetzen. Wir sollten uns für eine Gesellschaft
einsetzen, die eine Einheit bildet und nicht ausschließt. Dafür
engagiere ich mich und möchte, dass das auch in Mattstedt jeden Tag
gelebt wird.“

Das private Altlasten-Gelände böte Platz für 20.000 Menschen. Die
unerwünschten Besucherinnen und Besucher würden die Infrastruktur des
kleinen Ortes nördlich von Apolda jedoch komplett überfordern. Dazu
kommen geplante Gegendemonstrationen, zu denen u.a. Innenminister
Maier kommen will. In Mattstedt leben nur 500 Menschen, es gibt 50
Parkplätze. Allein aus der Gegend um Mattstedt kommen 400
Unterschriften gegen das Konzert. Schon vor einem Monat hatte die
Gemeinde sich mit einem offenen Brief „Für ein friedliches und
weltoffenes Mattstedt“ an die Behörden gewandt. In dem Schreiben
beklagen sie, dass Rettungs- und Fluchtwege nicht garantiert werden
könnten. Außerdem seien die Hintergründe der Vermietung an die
Veranstalter unklar, da die Eigentümerin minderjährig sei.

Die Gegner und Gegnerinnen des Konzerts verlangen, dass die
zuständigen Behörden alle rechtsstaatlichen Mittel konsequent und
koordiniert prüfen und ausschöpfen, um das Konzert noch zu
verhindern. Zwar sei das Versammlungsrecht ein hohes demokratisches
Gut, aber die Veranstalter verfolgten keine demokratischen Ziele,
sondern verbreiteten Menschenverachtung und Hass.

Hier der Appell: http://ots.de/LDPtw1

WeAct ist die Petitionsplattform von Campact, auf der Bürgerinnen
und Bürger eigene Online-Appelle starten können. Campact ist eine
Bürgerbewegung, mit der zwei Millionen Menschen für progressive
Politik streiten.

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