Die Bundestagsabgeordnete und ehemalige
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (63) aus Aachen ist neue
Bundesvorsitzende der Lebenshilfe. Die Mitgliederversammlung der
Bundesvereinigung Lebenshilfe mit mehr als 500 Delegierten aus ganz
Deutschland hat sie am Sonnabendend, d. 22.09., in Marburg mit 89,64
Prozent der Stimmen gewählt. Unterstützt wird sie vom ebenfalls neu
gewählten Bundesvorstand*, dem auch der Präsident des
Bundessozialgerichts, Peter Masuch aus Kassel, angehört. Für Schmidt
steht jetzt die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und der
Inklusion an erster Stelle: „Wir müssen Verbündete finden, um
Menschen mit Behinderung noch stärker in die Mitte unserer
Gesellschaft zu holen.“ Mit der Lebenshilfe will sie die Strukturen
der Gesellschaft so verändern, „dass eine Willkommenskultur
herrscht, dass jede und jeder das Beste aus seinem Leben machen kann,
dass jede und jeder am Tisch Platz haben kann“. Ulla Schmidt löst
Robert Antretter, MdB a.D. aus Backnang, nach zwölf Jahren an der
Spitze des Verbandes ab. Der 73-Jährige stand für eine weitere
vierjährige Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung.
Antretter gratulierte seiner Nachfolgerin und wünschte ihr alles
Gute für die neue Aufgabe. Er selbst wurde zum Ehrenvorsitzenden der
Lebenshilfe gewählt und als erster mit der nach dem
Lebenshilfe-Gründer benannten Tom-Mutters-Medaille ausgezeichnet. Zu
seiner Verabschiedung sprachen die frühere Bundestagspräsidentin
Prof. Dr. Rita Süssmuth und der Lebenshilfe-Bundesgeschäftsführer
i.R. Dr. Bernhard Conrads. Sie würdigten Robert Antretter als einen
unermüdlichen Kämpfer für bessere Lebenschancen von behinderten
Menschen und ihren Familien.
Die SPD-Spitzenpolitikerin Ulla Schmidt ist Lehrerin für
Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Rehabilitation lernbehinderter
und erziehungsschwieriger Kinder. Seit vielen Jahren arbeitet sie eng
mit der Lebenshilfe zusammen und vertritt ihre Positionen auch im
Bundestag. Zum Beispiel im Rahmen einer überfraktionellen
Gesetzesinitiative gegen die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik
(PID) oder in der Auseinandersetzung um die Regelbedarfsgruppe 3, die
den Anspruch von Menschen mit Behinderung bei der Grundsicherung
herabsetzt. Als Mitglied der Lebenshilfe in ihrer Heimatstadt Aachen
setzt sich Ulla Schmidt auch auf örtlicher Ebene für behinderte
Menschen und ihre Familien ein.
Neben der Neuwahl wurde auf der Mitgliederversammlung auch über
einen neuen Verbandsnamen entschieden. Statt „Bundesvereinigung
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung“ wird die
Selbsthilfeorganisation in Zukunft nur noch „Bundesvereinigung
Lebenshilfe“ heißen. Der neue kurze Name, der im Zeichen der
Inklusion Offenheit für alle Menschen signalisieren soll, wurde nach
engagierter Debatte mit 81,16 Prozent der Stimmen angenommen. Die
Lebenshilfe wird sich selbstverständlich weiter vorranging für
Menschen mit geistiger Behinderung sowie mit schwerster und
mehrfacher Behinderung einsetzen – wie es in ihrem neuen, 2011
verabschiedeten Grundsatzprogramm verankert ist.
Mit ihren rund 135.000 Mitgliedern zählt die Lebenshilfe zu den
größten deutschen Selbsthilfeorganisationen; von ihren Einrichtungen
und Diensten werden mehr als eine Million Menschen mit Behinderung
und ihre Angehörigen direkt oder indirekt betreut. Die Lebenshilfe
ist mit Bundesgeschäftsstellen in Marburg und Berlin vertreten.
Landesgeschäftsstellen gibt es in allen 16 Bundesländern und darüber
hinaus ein deutschlandweites Netz aus 523 örtlichen Vereinigungen.
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Ein druckfähiges Pressebild von der Mitgliederversammlung und
Porträtfotos von Ulla Schmidt und Robert Antretter sowie weitere
Pressetexte zum Führungswechsel bei der Bundesvereinigung Lebenshilfe
finden Sie im Internet unter www.lebenshilfe.de (Rubrik: Presse).
*Der neue Bundesvorstand der Lebenshilfe:
Bundesvorsitzende: Ulla Schmidt, Aachen
Stellvertreter: Rolf Flathmann, Bremerhaven
Stellvertreterin: Monika Haslberger, Freising
Schatzmeister: Dr. Oliver Linz, Bonn
Mitglieder: Ramona Günther, Dornstetten
Andreas Henke, Gütersloh
Bärbel Kehl-Maurer, Kirchheim/Teck
Mario Kilian, Mainz
Prof. Dr. Theo Klauß,Heidelberg
Doris Langenkamp, Münster
Peter Masuch, Präsidendent des
Bundessozialgerichts, Kassel
Achim Wegmer, Maulbronn
Tina Winter, Wetzlar
Pressekontakt:
Kerstin Heidecke / Peer Brocke
Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
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