Umfrage der Stadtwerke Lübeck Gruppe / Klimaneutralität spaltet Deutschland: Bürger:innen verlangen mehr Investitionen – Stadtwerke als Brückenbauer gefordert

Umfrage der Stadtwerke Lübeck Gruppe / Klimaneutralität spaltet Deutschland: Bürger:innen verlangen mehr Investitionen – Stadtwerke als Brückenbauer gefordert
 

– Polarisierte Gesellschaft: Etwa ein Drittel der Befragten fordert mehr, genauso viele fordern weniger staatliche Investitionen in Klimaneutralität – nur ein Fünftel hält das aktuelle Niveau für ausreichend.
– Infrastruktur im Fokus: Mehrheit wünscht gezielte Investitionen in Verkehr, Strom-, Wasser- und Wärmenetze.
– Kommunale Kompetenz als Schlüssel: Regionale Unterschiede erfordern differenzierte Lösungen – Stadtwerke als lokale Umsetzungsexperten und Brückenbauer zwischen Politik und Gesellschaft.

Die wirtschaftspolitische Herbstprojektion der Bundesregierung hat gezeigt: Die Energiewende bleibt ein zentraler Konjunkturmotor – doch der gesellschaftliche Rückhalt ist alles andere als einheitlich. Das bestätigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Stadtwerke Lübeck Gruppe und des Meinungsforschungsinstituts Civey. Mehr als ein Drittel (36,2 %) der befragten Deutschen fordert darin mehr staatliche Investitionen in Klimaneutralität, während sich nahezu gleich viele (35,1 %) weniger Mittel wünschen. Nur etwa ein Fünftel (22,5 %) hält das aktuelle Niveau für ausreichend.

Diese Polarisierung zieht sich durch die Regionen: Während in Schleswig-Holstein die Zustimmung zu mehr staatlichem Engagement deutlich überwiegt, ist in ostdeutschen Bundesländern die Skepsis gegenüber zusätzlichen Investitionen besonders ausgeprägt. Die Ergebnisse machen deutlich: Die Energiewende ist nicht nur eine technische, sondern vor allem eine kommunikative und gesellschaftliche Herausforderung.

„Ob Energie-, Mobilitäts- oder Wärmewende – die Städte und damit die kommunalen Unternehmen stehen vor der Aufgabe, viele Transformationen vor Ort gleichzeitig zu meistern“, sagt Dr. Jens Meier, CEO der Stadtwerke Lübeck Gruppe. „Unsere Erfahrung zeigt: Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, wie stark die unterschiedlichen Akteur:innen an einem Strang ziehen. Verständliche und glaubwürdige Kommunikation spielt dabei eine Schlüsselrolle, um die Akzeptanz der notwendigen Transformationsprojekte zu fördern.“

Kommunale Unternehmen als Brückenbauer

Bei der Investitionsbereitschaft klaffen die Perspektiven kommunaler und privatwirtschaftlicher Entscheider:innen ebenfalls deutlich auseinander. Gut zwei Fünftel der kommunalen Akteur:innen (42,1 %) fordern mehr staatliche Mittel für Klimaneutralität – während knapp ebenso viele privatwirtschaftliche Entscheider:innen (40 %) weniger Ausgaben wünschen.

Dr. Jens Meier: „Kommunale Unternehmen treiben die Wärme- und Mobilitätswende aktiv voran – mit Projekten zur Dekarbonisierung der Fernwärme und gezielten Investitionen in E-Mobilität. Die finanzielle Förderung dieser Projekte durch den Staat ist dringend erforderlich, wenn wir die die Ziele der Klimaneutralität in Deutschland erreichen wollen.“

Infrastruktur im Fokus – Erwartungen treffen auf veränderte Realitäten

Die Umfrage zeigt nicht nur, ob staatliche Investitionen gewünscht sind – sondern auch, wohin sie konkret fließen sollen. Dabei entsteht ein klares Bild: Über die Hälfte der Befragten (50,3 %) spricht sich für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur aus. Dahinter folgen Strom-, Wasser- und Fernwärmenetze (37,6 %) – klassische Aufgabenfelder kommunaler Unternehmen. Gerade vor dem Hintergrund der Kürzungen im Klima- und Transformationsfonds, der ursprünglich zentrale Fördermittel für die Energiewende bereitstellen sollte, gewinnen diese Ergebnisse an Bedeutung.

In Schleswig-Holstein bestätigt sich dieses Bild: Nahverkehr und Energieversorgung stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. Auch kommunale Entscheidungsträger:innen setzen klare Schwerpunkte: Neben dem Verkehrsbereich nennen sie besonders häufig die Versorgungsinfrastruktur (42,6 %) sowie Forschung und Entwicklung (41,7 %) als zentrale Investitionsfelder.

Regional zeigen sich dagegen Unterschiede: Im Westen werden Investitionen in Energie- und Wassernetze (38,1 %) etwas höher bewertet als im Osten Deutschlands (35,7 %).

Kommunale Kompetenz an den Tisch der Politik holen

Die Investitionsziele sind gesetzt – jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen: Die Energiewende benötigt mehr als technische Lösungen – sie braucht gesellschaftliche Akzeptanz und eine klare Kommunikation. Kommunale Unternehmen verfügen über das nötige Know-how, die Nähe zu den Menschen und das Vertrauen vor Ort. Sie sind nicht nur Umsetzerinnen, sondern auch Vermittlerinnen und Gestalterinnen.

Dr. Jens Meier: „Die Basis der Energiewende ist ein Schulterschluss von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Kommunale Unternehmen müssen zudem systematisch in die Planung und Umsetzung eingebunden werden – als Brückenbauer zwischen politischen Zielen und gesellschaftlicher Realität,“ resümiert Dr. Jens Meier. „Denn nur wenn Erfahrungen geteilt, regionale Blaupausen entwickelt und gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird, kann die Energiewende gelingen.“

Methodik der Umfrage: Civey hat für die Stadtwerke Lübeck Gruppe GmbH vom 17.04. bis 21.04.2025 online 10.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier (https://civey.com/unsere-methode).

Bei Rückfragen, Interesse an Grafiken aus der Umfrage oder Einordnungen durch Dr. Jens Meier bitte eine Anfrage senden:

Anna-Lena Schildt
Senior-Referentin Kommunikation
Stadtwerke Lübeck Gruppe GmbH
E-Mail: anna-lena.schildt@swhl.de

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