Umfrage zur Meinung der Jugendüber Atomwaffen und Atomenergie

Das studentische Friedenskomitee der Soka Gakkai Chugoku
veröffentlichte am 4. August die Ergebnisse ihrer 16. jährlich
durchgeführten Befragung über die Einstellung der jungen Menschen in
der Gegend von Hiroshima zu Frieden und Atomwaffen. Der 6. August ist
der Jahrestag des Atombombenabwurfs über der Stadt. Zum ersten Mal
wurden dieses Jahr zwei Fragen über Atomenergie in die Befragung
miteinbezogen.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 16. Mai und dem 3. Juli
Studierende von 36 Universitäten in der Region Chugoku, zu der die
Präfekturen Hiroshima, Okayama, Shimane, Tottori und Yamaguchi
gehören, befragt. Von den insgesamt 3.000 ausgeteilten Fragebögen
wurden 2.324 beantwortet – 1.291 von Männern und 1.033 von Frauen.

Was an den diesjährigen Ergebnissen, die in einer Zusammenfassung
auf http://www.sgi.org/assets/pdf/hiroshimasurvey2011.pdf abgerufen
werden können, besonders überraschte, war die Tatsache, dass zum
ersten Mal weniger als die Hälfte der Studierenden (47%) – 56% der
weiblichen Teilnehmer und nur 41% der männlichen – angaben, die
Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki seien „inakzeptabel“
gewesen (F.2). Gegenüber 2010 entspricht dies einem Rückgang von 6%.
Dreizehn Prozent gaben an, sie seien zu einem gewissen Grad
gerechtfertig gewesen, während 38% keine eindeutige Meinung hatten.
Jedoch antworteten 69%, die Existenz von Nuklearwaffen selbst sei
inakzeptabel – 77% der weiblichen Befragten und 62% der männlichen
(F.3).

Auf die Frage, ob ein Einsatz von Nuklearwaffen in zukünftigen
Kriegen oder Konflikten möglich sei, antworteten 86%, dass diese
Möglichkeit bestehe (66%) oder dies sicher der Fall sein werde (20%)
(F.4). Gegenüber dem Vorjahr entsprechen diese 86% einem Anstieg von
9%.

Auf die Frage „Was sollte Ihrer Meinung nach mit den japanischen
Atomkraftwerken gemacht werden?“ (F.6) antworteten 49% mit „Man
sollte so weitermachen wie bisher“, 32% mit „Es sollte weniger
Atomkraft genutzt werden“ und 13% mit „Die Nutzung von Atomkraft
sollte abgeschafft werden“. Fünf Prozent sprachen sich für einen
Ausbau der Atomenergie aus. Knapp über die Hälfte der Studierenden
sind der Meinung, die Abhängigkeit Japans von der Atomenergie solle
nicht verringert werden.

In Bezug auf den Zusammenhang zwischen Atomenergie und Atomwaffen
beantworteten 65% die Frage „Sind Sie der Meinung, dass die
Möglichkeit einer weiteren Verbreitung von Atomwaffen durch die
Förderung der Atomenergie steigt?“ mit „Es besteht die Möglichkeit“
(F7.).

Die Frage, ob eine Abschaffung von Nuklearwaffen möglich sei,
beantworteten lediglich 11% mit Ja. Es gaben jedoch 58% an, dass zwar
eine Abschaffung unmöglich sei, eine weitere Verbreitung jedoch
verhindert werden könne.

Im Hinblick auf eine aktive Friedensförderung gaben 75% an, gerne
einen Beitrag zum Frieden leisten zu wollen, jedoch nicht zu wissen,
wie sie dies tun könnten (83% der weiblichen Befragten gegenüber 68%
der männlichen). Insgesamt erklärten 13% der Befragten – 18% der
männlichen und 7% der weiblichen -, es habe keinen Sinn, aktiv etwas
dafür zu tun (F.8).

Hideaki Tatekuwa, der Vorsitzende des studentischen
Friedenskomitees von Chugoku erklärte: „Die diesjährigen Ergebnisse
zeigen ein anhaltendes Schwinden des Bewusstseins sowie der Hoffnung
auf eine Abschaffung von Atomwaffen. Für uns ist dieses Ergebnis ein
Ansporn, uns noch stärker dafür einzusetzen, den Menschen bewusst zu
machen, dass Nuklearwaffen eine schreckliche Sache sind.“

Für den 6. August selbst hat das Frauen-Friedenskomitee eine
Gedenkfeier mit Gebeten im Friedensgedächtnissaal der Soka Gakkai
Hiroshima vorbereitet. Im Anschluss daran sprechen zwei Überlebende
der Atombombenabwürfe.

Die Soka Gakkai ist eine buddhistische Laiengemeinschaft, der in
Japan über 8 Millionen Haushalte angehören. Die Gemeinschaft setzt
sich seit über 50 Jahren für die Abschaffung von Nuklearwaffen ein.
Im Jahr 2007 rief das weltumspannende Netz der Soka Gakkai
International (SGI) eine basisorientierte Sensibilisierungskampagne –
„The People–s Decade for Nuclear Abolition“ – ins Leben. Siehe
http://www.peoplesdecade.org.

Ansprechpartnerin:
Joan Anderson
Office of Public Information
Soka Gakkai International
Tel.: +81-80-5957-4711
Fax: +81-3-5360-9885
E-Mail: janderson[at]sgi.gr.jp

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